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„Wir sind die Mehrheit!“

Ansprache von Doina Rück, Vorsitzende des Integrationsrats Jülich, anlässlich der Demonstration Jülich Solidarisch am 17. Februar 2025

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Doina Rück ist die neue Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Jülich. Foto: Stadt Jülich/B. Lenzen
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Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, danke, dass ihr so zahlreich erschienen seid, liebe Freundinnen und Freunde der Demokratie,

wir stehen heute hier zusammen, weil wir Verantwortung übernehmen. Verantwortung für unsere Demokratie, für unsere Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander. Wir setzen ein klares Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt – für eine Gesellschaft, in der alle Menschen, unabhängig von Herkunft oder Hintergrund, die gleichen Chancen und Rechte haben. Denn heute geht es nicht nur darum, gegen Rechts zu stehen, sondern auch für das, was uns wirklich verbindet: Freiheit, Vielfalt und eine lebendige Demokratie.

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Wir wissen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Sie muss immer wieder verteidigt werden, gerade in Zeiten, in denen rechte Kräfte versuchen, den Diskurs zu vergiften und Hass zu säen. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir lassen uns nicht von Angst und Hass leiten, sondern von der Überzeugung, dass wir nur gemeinsam stark sind. Unsere Gesellschaft ist nur dann wirklich lebendig, wenn wir uns alle einbringen – wenn wir die Vielfalt als Reichtum verstehen und nicht als Bedrohung.

Unsere Gesellschaft wird bereichert durch die Migration. Sie ist ein unverzichtbarer Teil unserer Geschichte und unserer Zukunft. Migrantinnen und Migranten haben unser Land in vielen Bereichen geprägt: Sie tragen zur Kultur, zur Wissenschaft, zur Wirtschaft und zu einem offenen, weltoffenen Miteinander bei. Sie sind nicht nur „Hilfe“, sie sind Mitgestalter und Mitgestalterinnen einer Zukunft, in der wir alle voneinander lernen und miteinander wachsen. Sie sind Teil unserer Demokratie, und unsere Demokratie ist ohne sie unvollständig.

Die Geschichte zeigt uns immer wieder, dass rechte Ideologien die Grundlagen unserer Freiheit und unserer Grundrechte untergraben wollen. Sie verbreiten Angst und Hass, sie bauen Mauern statt Brücken. Doch wir wissen, dass die Antwort auf diesen Hass in unserer gemeinsamen Stärke liegt. Wir stehen heute hier, um zu sagen: „Nein, wir lassen uns nicht spalten!“ Wir stehen für eine Gesellschaft, die respektvoll miteinander umgeht, die die Vielfalt feiert und die sich nicht von denen, die den Hass schüren, einschüchtern lässt.

Toleranz und Weltoffenheit sind grundlegende Werte für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Der Weg zu einer gerechten und solidarischen Gesellschaft ist nicht immer einfach, doch er lohnt sich. Denn nur, wenn wir uns gemeinsam für ein respektvolles Miteinander einsetzen, können wir eine Gesellschaft schaffen, die niemanden ausgrenzt und allen eine Perspektive bietet.

Wir stehen hier auch für diejenigen, die nicht gehört werden. Für die, die durch Rassismus und Diskriminierung benachteiligt werden. Für die, die in unserer Gesellschaft oft nicht die Anerkennung finden, die sie verdienen. Wir fordern Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle. Es ist unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass wir nicht nur Worte sprechen, sondern dass wir diese Werte auch in unserem Handeln verankern. Denn das ist die wahre Stärke einer Demokratie – wenn sie für alle da ist und niemanden ausschließt.

Lasst uns gemeinsam für ein Land einstehen, das gerecht ist, das solidarisch ist und das die Vielfalt als größte Stärke begreift. Lasst uns zeigen, dass wir entschlossen sind, gegen rechtsradikale Ideologien zu kämpfen und für die Erhaltung unserer Demokratie einzutreten.

Wir sind die Mehrheit, wir sind die Stimme der Vernunft, der Toleranz und der Menschlichkeit. Und wir lassen uns nicht einschüchtern, wir lassen uns nicht spalten!

Jülich solidarisch – Gegen Rechts, für die Demokratie, für die Vielfalt!
Vielen Dank!


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