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Für konstruktiven und lebendigen Dialog

Grußwort anlässlich der Minerva Preisverleihung an Frau Ministerin a.D. Isabel Pfeiffer-Poensgen durch Prof. Astrid Lambrecht.

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Prof. Astrid Lambrecht. Foto: Ariane Schenk
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Sehr geehrter Herr Minister Liminski,
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Fuchs,
Sehr geehrte Abgeordnete Peill und Kaiser,
Sehr geehrte Frau Körver,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Gäste, und vor allem: liebe Frau Pfeiffer-Poensgen,

im Namen des Fördervereins Museum Zitadelle Jülich heiße ich Sie heute herzlich willkommen zur Verleihung des Minerva-Preises 2024. Es ist mir eine besondere Ehre, Sie an diesem historischen Ort begrüßen zu dürfen.
Die Zitadelle Jülich ist ein Bauwerk, welches nicht nur für die Geschichte dieser Region von zentraler Bedeutung ist, sondern als Symbol für das steht, was uns heute zusammenführt: die untrennbare Verbindung von Kultur und Wissenschaft.

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Die Zitadelle Jülich ist ein Ort, an dem Wissenschaft und Kunst, Kultur der Vergangenheit und Leben der Gegenwart auf eindrucksvolle Weise miteinander verwoben sind. Ihre Mauern erzählen von vergangenen Epochen, von militärischer Stärke, aber auch von kulturellem und wissenschaftlichem Fortschritt.

Dieses Bauwerk wäre ohne die Erkenntnisse der Wissenschaftler und ohne die Visionen der Künstler jener Zeit kaum denkbar. Die Festung steht damit sinnbildlich für das, worauf auch der Minerva-Preis abzielt: die Idee, dass das Zusammenspiel von Wissenschaft und Kultur nicht nur historisch interessant, sondern auch heute notwendig ist, um den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit begegnen zu können. Wir ehren mit
dem Minerva Preis Persönlichkeiten, die sich um diese Idee verdient machen. Wissenschaft ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Wir sprechen von Wissensgesellschaft, sogar von Wissenschaftsgesellschaft. Der Minerva-Preis erinnert uns daran, dass Erkenntnisfortschritt der Wissenschaft erst dann wirklich als gesellschaftlicher Fortschritt wirksam wird, wenn er auch im kulturellen Raum der Gesellschaft diskutiert, reflektiert und kreativ verarbeitet wird.

Auch die großen Fragen unserer Gegenwart – sei es der Klimawandel, der demografische Wandel oder die fortschreitende Digitalisierung – erfordern Veränderungen von uns, die wir nur im Zusammenspiel von Wissenschaft und Kultur bewältigen können. Wissenschaft liefert uns ständig faszinierendes neues Wissen. Sie entwickelt großartige neue Technologien. Sie erweitert permanent unsere Möglichkeiten, die Welt zu gestalten.

Kultur ist der Schlüssel zur Verständigung darüber, wie wir diese Chancen nutzen wollen, welche Idee von uns und unserem Leben in der Zukunft wir verfolgen, welche Grenzen wir setzen, welche Visionen uns leiten. Ich freue mich persönlich sehr, in diesem Jahr mit Isabelle Pfeiffer-Poensgen eine Persönlichkeit auszuzeichnen, die die Idee des Minerva – Preises in ihrem Wirken verkörpert. Liebe Frau Pfeiffer-Poensgen, als ehemalige Kultur- und Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen haben Sie sich stets dafür eingesetzt, beide Bereiche in einen konstruktiven und lebendigen Dialog zu bringen.

Ihr Engagement hat nicht nur die Wissenschafts- und Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen geprägt, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus Maßstäbe gesetzt. Sie waren die erste Ministerin in diesem neu zugeschnittenen Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Mit Ihrer Arbeit haben Sie gezeigt, dass Wissenschaft und Kultur nicht getrennt voneinander existieren, sondern sich wechselseitig bedingen, beeinflussen und inspirieren.

Ohne dem Laudator vorgreifen zu wollen, möchte ich festhalten, dass Sie das Ministerium in fordernden Jahren geführt haben. Die Corona Pandemie war für die gesamte Gesellschaft eine Bürde. Es ist Ihnen in dieser Zeit gelungen, die zur Bewältigung der Pandemie notwendige Forschung aufrecht zu erhalten, den Studierenden Zugang zur Lehre zu ermöglichen und die Existenz von Künstlerinnen und Künstlern zu sichern. Meine sehr geehrten Damen und Herren, Leonardo da Vinci, der große Universalgelehrte der Renaissance – Künstler, Architekt, Ingenieur und Naturforscher – soll gesagt haben: „Es ist mir schon seit Längerem aufgefallen, dass fähige Menschen sich selten zurücklehnten und darauf warteten, dass die Dinge ihnen zustießen. Sie gingen hinaus und stießen den Dingen zu.“ Der Minerva-Peis ehrt solche Menschen seit 30 Jahren.

Lassen Sie uns heute in dieser Tradition die Verleihung des Minerva-Preises als Anlass nehmen, um uns bewusst zu machen, wie wichtig es für die Zukunft unserer Gesellschaft ist, dass uns die Dinge nicht zustoßen, sondern wir mit all unseren Möglichkeiten von Wissenschaft und Kultur die Dinge aktiv angehen und gestalten. In einer Welt, die immer komplexer wird, brauchen wir mehr denn je das Zusammenspiel all unserer kreativen Kräfte. Ich wünsche uns allen einen inspirierenden Abend und freue mich auf die feierliche Verleihung des Minerva-Preises 2024 an Isabelle Pfeiffer-Poensgen.

Vielen Dank!


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