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Padel-Plätze sind im Bau

Eigentlich wollte der Jülicher Club schon im Frühjahr mit dem neuen Angebot starten: Der Vertragspartner vom Bau ließ die Rot-Weißen im Stich. Es folgten unerfreuliche Auseinandersetzungen. Das ist Geschichte, winkt der positiv gestimmte erste Vorsitzende, Bernward Venth ab: Ab September sollen zwei Padel-Plätze reigegeben werden.

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Nachdem die Fundamente für zwei Padel-Plätze bereits gelegt sind, entsteht in direkter Nachbarschaft ein Spielplatz. Foto: Dorothée Schenk
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Der kleine Bagger steht auf der Anlage des TC Rot-Weiß und Bernward Venth steht als Vereinsvorsitzender Flanke, packt mit an und dirigiert die große Schaufel. Reichlich Baubetrieb herrscht derzeit auf der Anlage am Stadionweg. Die Fundamente zweier Padel-Plätze sind bereits gelegt. Jetzt fehlen noch der Drainage-Estrich und oben drauf kommt ein Kunstrasen. Dann wird ein „Glaskasten“ als Umbau gesetzt. Als Letztes kommen noch die Aufbauten wie das Netz und die Spielfläche dazu, die wie beim Tennis aus Grund-, Mittel- und Seitenlinien besteht. Bis Ende des Monats sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Plätze freigegeben werden. Damit leistet der Tennisclub im Kreis Düren Pionierarbeit in der Sportart Padel.

„Diese Sportart zündet derzeit richtig in Deutschland“, lautet die Begründung der Vereinsspitze, der Trendsportart Padel Raum auf der Tennisanlage einzuräumen. Im südlichen Europa und Skandinavien sei sie schon seit 10 Jahren auf dem Vormarsch. „In Spanien ist die Zahl der Mitglieder im Padel-Verein auf Platz 2 hinter Fußball“, weiß Bernward Venth zu berichten.

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Das Investitionsvolumen für den Verein ist beträchtlich: Gut 180.000 Euro werden für die Plätze verbaut. Rund 80.000 Euro werden über die Wiederaufbauhilfe nach der Flutkatastrophe 2021 finanziert. „Das hat das Projekt natürlich angeschoben“, räumt Rot-Weiß-Vorsitzender Venth ein, „ansonsten hätten wir vielleicht nur einen Platz gebaut.“ Die 6-stellige Restsumme bringt der TC Rot-Weiß selbst auf.

Neben dem sportlichen Aspekt ist ein weiterer Grund für die Investition die Überzeugung: „Tennisverein müssen sich entwickeln.“ Im Klartext: Aktiv werden gegen Mitgliederschwund. Die ersten Maßnahmen – vor allem Förderung der Jugendarbeit – hätten schon gegriffen. In diesem Jahr seien schon 50 neue Mitglieder gewonnen worden. Aktuell zählt der Verein 450 Mitglieder, die von einem elfköpfigen Vorstand geführt werden. Die Erfahrungen zeigten, so Bernward Venth, der sich offenkundig tief in das Thema eingearbeitet hat, dass mit der Eröffnung von Padel-Plätzen mit einem weiteren Zuwachs von 50 Mitgliedern pro Platz zu rechnen ist. „Ich hoffe, die Padel-Plätze werden unseren Club noch weiter beleben“, lächelt Bernward Venth zuversichtlich. „Das ist der Plan.“

In einer ersten Testphase von rund einem Jahr können auch Nicht-Mitglieder von Rot-Weiß über die Internetseite Zeiten buchen. Pro Stunde werden etwa 30 Euro fällig, „oder 7,50 Euro pro Person“, rechnet der TC-Chef vor. „Vorrang haben natürlich immer unsere Mitglieder“, sagt Venth. Diese können allerdings auch nicht kostenfrei das Zusatzangebot nutzen. Sie können aber eine Kombi-Mitgliedschaft wählen und müssen die Hälfte des Jahresbeitrages noch einmal zusätzlich zahlen. Das würden erfahrungsgemäß aber nur rund zehn Prozent nutzen. Die meisten Tennisspieler, da ist Venth auch Realist, blieben bei ihrem Sport.

Der Charme von Padel sei, dass die Hemmschwelle im Vergleich zu Tennis viel geringer ist. „Auch wenn Du nicht viel kannst, bekommst Du sofort Ballwechsel zustande.“ Beim Tennis brauche man schon etwa drei Jahre Übung um „einen graden Ball“ über das Netz zu bekommen, sagt der erfahrene Sportler. Außerdem eigne sich Padel auch für unerfahrene und ältere Sportler. Es gäbe dagegen wenige, die noch mit 30 oder 40+ mit Tennisspielen beginnen würden.

Padel ist eine Mischung aus Tennis und Squash: Wenn der Ball an der Glaswand abprallt, darf er trotzdem noch gespielt werden. „Das Spiel ist viel schneller als Tennis“, erklärt Venth. Gespielt wird darum auch immer als Doppel – also in Zweierteams. Schön sei auch, dass die Wettbewerbskultur eine ganz andere sei: „Die Tennisspieler sind über die Medenspiele sehr konservativ organisiert“. Schon im Dezember würden die Mannschaftsmeldungen getätigt, und ab März wisse man bereits, welche Wochenenden für den Sport reserviert werden müssen. Die Padel-Sportler würden zwar auch Liga-Spiele zu denen Vereine Mannschaften melden, aber vielfach würden beim Padel-Verband – auch kurzfristig – übers Internet Turniere angekündigt. Meldungen wären oft auch einfach via WhatsApp möglich. Das ist „viel schneller, viel unkomplizierter, viel moderner“, lautet das Urteil. Hierfür melden sich zwei Spielwillige selbst als „Doppel“ an. „Wir haben uns schon überlegt, ob wir nicht jeden ersten Freitag im Monat ein Turnier anbieten.“


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