Eine solch internationale Veranstaltung hat stets eine ganz eigene Atmosphäre. Etwa, wenn immer zwei Mal applaudiert und gejubelt wird: Ein Mal bei der eigentlichen Rede und ein Mal nach der Übersetzung. Dass dies auch nicht immer ganz einfach zu planen ist zeigt sich am spontanen Einsatz etwa der Host Town-Teammitglieder wie Mo Khomassi, der eine kurzfristige Dankesrede des Delegationsleiters Mohamad Ouaidat übersetzen musste, der sich nicht nur bei der Stadt und dem Jülicher an sich, sondern auch bei der libanesischen Community Jülichs bedankte.
Bürgermeister Axel Fuchs nannte es ein Privileg, Delegation und Botschafter willkommen heißen zu dürfen. „Sie, die Athletinnen und Athleten, inspirieren uns alle mit ihrer Entschlossenheit, ihrem Ehrgeiz und ihrer Freude am Sport“, betonte er im Grußwort. Die Special Olympics sind eine Veranstaltung, bei der Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, die aus aller Welt kommen, im Sport ihre Talente zeigen können.
Im Fokus stand selbstredend die Bedeutsamkeit des interkulturellen Austauschs und der Inklusion. Eine Anregung des Bürgermeisters, möglicherweise dieses Erlebnis als Anlass zu nehmen, die Beziehungen zwischen Jülich und dem Libanon zu stärken und vielleicht sogar eine neue Städtepartnerschaft einzugehen, nahm Botschafter Dr. Adib auf und versprach, sich dafür einsetzen zu wollen. In seiner Rede unterstrich dieser außerdem, dass Jülich mit seinen 121 Nationalitäten ein Muster der Integration und Zusammenarbeit sei wie der Libanon. Es sei momentan eine Zeit, in der man Brücken bauen müsse statt sie zu zerstören. Auch Ouaidat beschrieb das Treffen der Nationen in Anlehnung an die Rede des Botschafters ein Türenöffnen für den Frieden.
Kulturellen Austausch gab es auch in Form von Geschenken. Der Botschafter für den Libanon erhielt neben Aachener Printen und anderen Spezialitäten aus Jülich und der Region – denn es sei bekannt, wie wichtig Essen in der libanesischen Kultur sei, betonte Beatrix Lenzen, Sozialplanerin der Stadt – auch jülichspezifische Keksausstecher und ein zugehöriges Keksrezept, das extra auf arabisch übersetzt wurde.
Natascha Dauben, Koordinatorin für Handball beim Landesverband Nordrhein-Westfalen der Special Olympics, erzählte stellvertretend für den Verband, dass Jülich vor etwa zwei Jahren eine der ersten Kommunen gewesen sei, die sich für das Host Town Programm beworben haben. Sie bedankte sich für die tolle Zusammenarbeit seither. Mit der inklusiven und fairen Sportwoche, so illustrierte sie, die als Bewerbungsvoraussetzung von der Stadt entworfen wurde, könnten jedes Jahr mehr Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam Sport machen. Sie schloss mit dem Wunsch an die Delegation: „Ich bin sicher, ihr werdet tolle Tage hier in Jülich erleben, danach folgt natürlich das große Highlight der Weltspiele und dafür wünsche ich euch ganz viel Erfolg, aber ganz besonders viel Spaß. Genießt die Zeit in Berlin und wir hoffen, dass ihr Deutschland in bester Erinnerung behaltet.“