Auch wenn sich ein Religionswissenschaftler und Historiker spezialisiert, ist sein Aufgabenbereich vielfältig: Im Rahmen seiner Arbeit zur jüdischen Geschichte, Kultur und Religion hat Dr. Alexander Schmalz zahlreiche jüdische Friedhöfe auf vier Kontinenten besucht. Neben großzügig angelegten modernen Großstadt-Nekropolen, wie in Köln oder in Warschau, finden sich auf dem Land – oft an schlecht zugänglichen oder versteckten Orten – kleine Friedhöfe mit teilweise sehr alten Grabsteinen. Unterschiedlich in der Ausgestaltung, ist all diesen Friedhöfen gemein, dass sie für die Ewigkeit angelegt sind. Auf Hebräisch werden sie daher Beit Olam und Beit Almin („Haus der Ewigkeit“) genannt. Über diese wird Schmalz in seinem Bildvortrag „Keine Blumen für den Friedhof“ am 18. Juni im LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen berichten.
Auch wenn sich die Gestaltung der Grabsteine an den Trends der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft orientiert, gibt es viele Besonderheiten zu entdecken: Die Inschriften sind meist auf Hebräisch verfasst, die Steine stehen aufrecht oder sind Sarkophagen nachgebildet und es finden sich wiederkehrende Symbole wie segnende Hände, Kannen, Bücher, (geknickte) Kerzen und Blumen. Die Gräber werden nicht mit frischen Blumen geschmückt, sondern mit kleinen Steinen versehen. Was die Inschriften und die Symbole bedeuten und was man daraus lernen kann, wird anhand von Beispielen aus Jerusalem, Warschau, Köln, Rödingen, aber auch der Karibik-Insel Curaçao gezeigt.
Der Vortrag findet am Sonntag, dem 18. Juni, um 15 Uhr im LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen statt. Der Eintritt kostet 3 Euro, eine Besichtigung der Gebäude und der Dauerausstellung ist inbegriffen.