400 Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Bistum kommen Samstag, 3. Juni, nach Mönchengladbach zum diözesanen Kinderchortag. „Das ist immer für alle Beteiligten ein Highlight, besonders jetzt nach Corona“, freut sich Professor Michael Hoppe, Fachbereichsleiter für Kirchenmusik im Bistum Aachen, auf diesen besonderen Tag. Die Kinder erwartet ein buntes Programm mit verschiedenen Workshops unter anderem zu den Themen Schatzsuche, Trommeln oder ‚Sing and Dance‘. Das Finale ist der gemeinsame Gottesdienst mit Bischof Helmut Dieser, begleitet von einer Big Band.
„Wir haben zum bistumsweiten Kinderchortag bewusst nach Mönchengladbach während der Heiligtumsfahrt eingeladen. Das gleiche Programm wird nochmals beim „Tag der Grundschulkinder“ in Aachen aufgeführt. Hier kann die Musik Brücken schlagen und die beiden Heiligtumsfahrten in Mönchengladbach und später am 14. Juni in Aachen miteinander verbinden“, gibt Hoppe einen Ausblick. Mit 67 Kinderchören und 35 Jugendchören in den Pfarreien sowie Schulensembles mit insgesamt rund 2500 Kindern und Jugendlichen im Bistum Aachen ist das eine wichtige Säule in der Kirchenmusik und Pastoral.
„Musik prägt fürs Leben. Das kann ich aus meinem eigenen Werdegang heraus bestätigen“, bekräftigt der Kirchenmusiker. Schon früh prägten ihn Kinder- und Jugendchor sowie ein Instrumentalkreis in der Gemeinde. Schon vor dem Abitur stand für den heute 57-Jährigen dann auch sein Traumberuf fest. „Besonders die Gemeinschaft hat mich beim Musizieren fasziniert. Es waren die gemeinsamen Fahrten, die regelmäßigen Treffen und das ganze Drumherum“, blickt der langjährige Domorganist zurück. „Man legt damit etwas zugrunde. Es wird ein Sensus für das Soziale und das Interesse für die Musik eröffnet. Man kann das gar nicht hoch genug einschätzen“, betont der Musiker.
Der Schock für die Kirchenmusik kam mit Corona. „Gerade weil wir mit Heinsberg im Bistum Aachen so nah dran waren, hat es uns als erstes Bistum besonders kalt erwischt“, erinnert er sich. „Es war einfach nur purer Stress!“ Aber nach der anfänglichen Schockstarre habe man schnell neue Formate gefunden, um den Kontakt zu halten. „Da gab es sehr viel Eigeninitiative der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, die einfach Chor- und Musikgruppen am Leben erhalten wollten.“ So entstanden auch neue Formate, Videoclips und viele Videoübertragungen; auch kleinere Ensembles gerieten in den digitalen Fokus. „Das hätte ich so nicht für möglich gehalten,“ freut er sich über den gehaltenen Kontakt. Jetzt seien aber viele auch froh, dass die Begegnungen nicht mehr ausschließlich digital stattfänden. Auch die verlängerten Schulzeiten verlagerten zunehmend das private Engagement. „Es spielt sich viel mehr im Schulkontext ab“, berichtet er von seinen Erfahrungen.
Im Bistum Aachen gibt es insgesamt mehr als 10.500 Menschen, die sich in der Kirchenmusik engagieren. „Es ist ein Kulturgut, das wir schützen müssen und ein wesentliches Element von Pastoral, Gemeinschaft und Begegnung“, zieht Hoppe sein Resümee. Das Bistum lädt für die Veranstaltung auch Außenstehende zum großen Abschlussgottesdienst ein. Dieser findet am Samstag, 3. Juni, um 16 Uhr im St. Vitus im Mönchengladbach statt.
Und wen die Lust gepackt hat, auch mal im Chor die Stimme zu erheben, der findet in seiner örtlichen Pfarre schnell Kontakt. „Jeder kann singen und mitmachen“, öffnet er die Türen weit. „Musik hat die Kraft Brücken zu bauen und Chormusik ist ein ganz besonders Gefühl von Gemeinschaft,“ betont Michael Hoppe.
Die Heiligtumsfahrt Mönchengladbach bis 4. Juni 2023 steht unter dem Motto „verwoben“ und hat das Anliegen, auf alle Menschen zuzugehen und sie zu Austausch und Begegnung einzuladen. Angebote für Kinder und Jugendliche sind dieses Mal ein wichtiger Schwerpunkt. Rund 800 Kinder und Jugendliche aus Mönchengladbacher Kitas und Schulen sind zu verschiedenen Programmpunkten angemeldet. Weitere Informationen gibt es auf www.heiligtumsfahrt.de.