Erfahrene Karlsfest-Teilnehmerinnen und Teilnehmer wissen, was sie am Sonntag, 28. Januar, um 10 Uhr erwartet: Ein hochfeierliches Pontifikalamt mit einer traditionellen Liturgie, mittelalterlichen Gesängen und Abordnungen prächtig gewandeter Ritter sowie uniformierter Karlsschützen und Studentenverbindungen. Zeit sollte man mitbringen und warme Jacken. Ende Januar kann es im Dom empfindlich kalt sein.
Dafür wird man belohnt – mit einem Fest für Augen und Ohren. Aus der Schatzkammer werden Kunstgegenstände wie das Lotharkreuz und das Armreliquiar geholt und in der Liturgie eingesetzt, der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Berthold Botzet tritt in voller Stärke auf und wird vom Sinfonieorchester Aachen unterstützt. Aufgeführt wird unter anderem die Messe B-Dur von Franz Schubert. Orgelmusik und Weihrauch sorgen für eine feierliche Atmosphäre. Wer sich darauf einlässt, taucht ein in ein knapp zweistündiges liturgisches Programm, bei dem rituell aus dem Vollen geschöpft wird. Einmal im Jahr darf das sein, schließlich wird dem berühmtesten Herrscher des europäischen Mittelalters am Ort seines Grabes gehuldigt.
Hauptzelebrant in diesem Jahr ist Bischof Bohdan Dsjurach CSsR , Apostolischer Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland. Konzelebranten sind Bischof Dr. Helmut Dieser, Dompropst Rolf-Peter Cremer und weitere Mitglieder des Domkapitels. Im Anschluss an den Gottesdienst empfängt Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen den Gastbischof im Rathaus, wo er sich ins Goldene Buch der Stadt einträgt.
Nachmittags wird das Programm im Dom fortgesetzt: Um 16:30 Uhr zieht Domorganist Michael Hoppe alle Register seines Könnens und spielt Werke von Maurice Duruflé (Suite op.5) und Charles Marie Widor (VI. Orgelsymphonie). Der Eintritt ist frei.
Zum Abschluss des Karlsfests singt der Mädchenchor am Aachener Dom unter der Leitung von Domkantor Marco Fühner im Abendlob um 18 Uhr Psalmvertonungen und mehrstimmige Chormusik.