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Kirchenkreise größer denken

Gut 80 Delegierte aus den 19 Kirchengemeinden und den Einrichtungen des Kirchenkreises kamen in Düren zusammen, um über die Zukunft der evangelischen Kirche zu beraten und entsprechende Beschlüsse zu fassen.

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Foto: Kirchenkreis Jülich
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Nüchtern und mit Zahlen belegt schilderte der Bericht die Zukunft der Evangelischen Kirche und damit auch des Kirchenkreises Jülich und seiner Gemeinden. Bis zum Jahr 2060 werde sich die Zahl der Gemeindemitglieder im Verhältnis zum aktuellen Stand halbieren – und damit auch die Finanzkraft der Gemeinden. Hinzu komme die Forderung, bis zum Jahr 2035 alle kirchlichen Gebäude treibhausgasneutral zu gestalten. Um letztgenannte Aufgabe zu erleichtern und zugleich verantwortliche Entscheidungen über die Zukunft kirchlicher Arbeitsplätze und Gebäude zu ermöglichen, bekämen Gemeinden und Kirchenkreis ein speziell entwickeltes Tool an die Hand.

Damit auch in Zukunft Kirche für die Menschen da sein und mit den Menschen Kirche gestalten könne, müssten Aktiven sich zusammenschließen und Kooperationsräume zu schaffen, also mehrere Gemeinden und ggf. auch mehrere Kirchenkreise. Aufgaben seien zu verteilen, da nicht mehr jede Gemeinde alle Angebote aufrechterhalten könne. Die Botschaft des Superintendenten: die Zukunft der Kirche erfordere Kreativität und neues Denken. Ermutigende Beispiele in Ostdeutschland zeigten: es lohne sich, neue Wege zu gehen, und es gebe keinen Grund zur Entmutigung.

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Die Synodalen fassten einen Beschluss, in dem sie die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland auffordern, alle Kirchengemeinden zu bitten, sich mit der Frage von Kirchenasylen zu beschäftigen und die Möglichkeit Kirchenasyl zu gewähren zu prüfen. Im Kirchenkreis Jülich aktuell gut 20 Kirchenasyle gibt. Die Synodalen fassten einen Beschluss, der unter anderem die Landessynode in die Pflicht nimmt, die die die Bundesregierung auffordern soll, im Rahmen des neuen Gemeinsamen Europäischen Asylsystems für eine Wiederherstellung der am Völkerrecht und humanitären Standards orientierten Menschenrechts- und Flüchtlingspolitik einzutreten.

Wie alle öffentlichen Einrichtungen muss auch der Kirchenkreis sparen. Die verschiedenen Referate des Kirchenkreises Jülich (Diakonie, Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Verwaltung) haben in einem intensiven und zum Teil schmerzvollen Prozess für 2024 eine Einsparung von ca. 500.000 Euro erzielt. Das wurde möglich durch Einsparungen, aber durch die Streichung von Stellen. Problematisch für die Finanzplanung ist nicht zuletzt die aktuelle Inflation, die zur Verteuerung von Material und Energie sorgt. Der Haushalt 2024 des Kirchenkreises Jülich umfasst Einnahmen und Ausgaben in Höhe von gut 14 Millionen Euro, als in ähnlicher Höhe wie 2023. Mit dem Haushalt wurde auch der innersynodale Finanzausgleich beschlossen. Dieser stellt sicher, dass auch die Gemeinden mit geringeren Kirchensteuereinnahmen ihre wichtigsten Aufgaben erfüllen können.


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