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Jülicher Schätze (8)

In loser Folge lenkt der HERZOG den Blick auf Sehenswürdigkeiten von Jülich, die nicht sofort ins Auge fallen. Diesmal geht es um das Hauptportal der Propsteikirche in Jülich.

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Propsteikirche Archivoltenbogen
Das Eingangsportal der Propsteikirche in Jülich. Foto: Volker Goebels
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Das Hauptportal der Jülicher Pfarrkirche bietet eine wunderbare Besonderheit. Es wird überfangen von dreistufig angeordneten Bogensteinen, die mit Archivoltenköpfen besetzt sind. „Die Anbringung von menschlichen Kopfskulpturen am westlichen Außenbau einer Kirche hat in der Romanik eine lange und durchaus übliche Tradition“, schreibt Stefanie Lieb in ihrem Aufsatz „Die romanische Bauornamentik am Westturm der Propsteikirche St. Mariae Himmelfahrt“. Zu sehen sind 15 bärtige Männerköpfe, die bestimmte „Typen“ zeigen: Auszumachen sind ein König, Kurfürst, Soldat und Geistlicher – Vertretungen unterschiedlicher Stände der mittelalterlichen Gesellschaft, die beim Kirchenbesuch die Gläubigen einladen sollen und gleichzeitig – laut Lieb – die Funktion haben, durch ihre Blicke das Böse zu bannen.

Gut erkennbar ist, dass einige Plätze unbesetzt sind. Derzeit sind es 11 Köpfe. Das ist zwar ein rheinisches, aber kein gläubiges Maß, bei dem 12 das Maß aller Dinge ist. Der untere Bogen trägt nur vier Köpfe, weist aber laut Lieb Abbruchstellen auf. Hier soll das neue gemeinsame Konzept von Citymanagement und Pfarrei Heilig Geist greifen: Die Archivoltenköpfe sollen durch aktuelle Köpfe ergänzt werden. Gedacht wird dabei an den Malerfürsten Johann Wilhelm Schirmer und Nobelpreisträger Peter Grünberg. Aber auch Frauen sollen in die Reihen aufgenommen werden wie Nettchen Körfer als eine der ersten Ratsfrauen in Jülich. Damit stünden immer noch fünf „Köpfe“ zur Verfügung. Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, das demnächst ein Wettbewerb ausgeschrieben werden soll, in dem Vorschläge eingereicht werden können. Die einzige Bedingung: Der „Kopf“ muss aus Jülich stammen.

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