Die Zahl der Vorfälle, die von der Polizei in der Silvesternacht gezählt werden, hat den Stand der Vor-Pandemiezeit von 2019 erreicht. Zu 109 Einsätzen mussten die Beamten in der „Nachtschicht“ ausrücken, 40 Fälle standen in direktem Bezug zur Silvesternacht.
Handgreifliches meldet die Polizei aus Welldorf, wo Feiernde in einem Mehrfamilienhaus wohl aufgrund des Alkosumkonsums kurz nach dem Jahreswechsel in Streit gerieten und aufeinander einschlugen. Für einen 28jährigen waren die Verletzungen dann doch zu erheblich und er wurde ins Jülicher Krankenhaus gebracht. Nachdem seine Platzwunde am Kopf versorgt worden war, verließ er das Krankenhaus, stieg auf ein unverschlossenes Fahrrad und wollte den Heimweg damit antretend – außer Acht lassend, dass das Fahrrad nicht sein Eigentum war.
Die Radtour währte allerdings angesichts des Alkoholkonsum nur kurz, denn er stürzte bald vom Gefährt, was eine Passantin sah und die Polizei alarmiert. Diesmal nahmen die Beamten den Jülicher in Gewahrsam und brachten ihn auf die Polizeiwache zu. Bevor er jedoch in der Zelle ausnüchtern durfte, wurde ihm eine Blutprobe entnommen, da sein Alkoholeinfluss auch für einen Fahrradfahrer deutlich zu hoch war. Ihn erwarten nun eine Vielzahl von Strafverfahren. Das gestohlene Fahrrad wurde sichergestellt und kann vom unbekannte Besitzer bei der Polizei abgeholt werden.
Rettungsdienst und Polizei waren außerdem im Heckfeld gefordert: Ein 27jähriger Titzer hatte mehrere frei verkäufliche und zugelassene Silvester-Feuerwerkskörper miteinander verklebt. Bei der Zündung explodierte das selbst gebastelte Bündel Pyrotechnik jedoch in der Hand des Mannes. Durch die Sprengwirkung verlor er zwei Finger der rechten Hand. Er wurde mit einem Rettungswagen umgehend der Handchirurgie eines Krankenhauses zugeführt.