Die Statistik zeigt die schneebedingt chaotische Verkehrslage im Kreis Düren: Knapp 180 Verkehrsunfälle, gut 1000 Telefonate, 70 gemeldete Gefahrenstellen und ungezählt viele Verkehrsbehinderungen durch quer stehende oder neben der Fahrbahn liegen gebliebene Fahrzeuge werden insbesondere für die Zeit des Schneefalls ab etwa 12 Uhr vermeldet. In der Summe schlagen knapp 300 witterungsbedingte Einsätze bei der Polizei zu Buche.
Bei den Unfällen wurden keine Menschen schwer verletzt, nach polizeilichen Informationen haben sechs Fahrzeuginsassen leichtere Verletzungen erlitten. Der insgesamt entstandene Sachschaden soll nach ersten Schätzungen deutlich mehr als 200.000 Euro betragen.
In allen Gemeindegebieten waren ganze Straßenzüge tempörar nicht mehr befahrbar, weil Autos sich gedreht hatten, halbseitig in Böschungen gelandet oder mit anderen Fahrzeugen verkeilt waren. Besonders prekär war die Lage für die Verkehrsteilnehmer im Südkreis auf allen Straßen mit Gefäll- oder Steigungspassagen. Einige Lkw-Fahrer hatten sich neben den Straßen festgefahren und mussten Stunden auf geeignete Abschlepphilfen warten, die in der Lage waren, die Schwerlastfahrzeuge wieder auf die Straße zu setzen.
Um das immense Einsatzaufkommen und die damit verbundenen Wartezeiten für die Betroffenen überhaupt abarbeiten zu können, waren Kräfte des Frühdienstes länger im Dienst verblieben. Neben der Polizei hatten auch Streu-, Räum-, Rettungs- und Abschleppdienste einen höchst intensiven Arbeitstag. Verkehrsbetriebe hatten den Betrieb zeitweise einstellen müssen. Selbst für passend bereifte Hilfsdienste gab es nicht überall ein Fortkommen.
Dabei dürften der Polizei bei weitem nicht alle Unfälle bekannt sein. Auch angesichts von unvermeidbaren, stundenlangen Wartezeiten haben manche Unfalltbeteiligte die Versicherungsdaten selbst untereinander ausgetauscht und sich somit ohne statistische Erfassung auf die Fortsetzung des mühseligen Heimwegs gemacht.
Die Lage entspannte sich erst am frühen Abend wieder, nachdem der Schneefall aufgehört hatte.
Die Polizei bittet auf weiterhin winterglatten Straßen um äußerste Vorsicht und maximale Rücksichtnahme gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Dazu gibt sie folgende Verhaltenshinweise heraus: Das Tempo erheblich reduzieren, Abstand und Geduld drastisch erhöhen und nur dann fahren, wenn man zwingend irgendwo hin muss. Außerdem sei die Unfallgefahr von Zweirädern auf von Schnee und Eis bedeckten Straßen bedeutend höher und daher auf sie zu verzichten.