In ihren Reportagen und Reden wird Erika Mann zur aufmerksamen und scharfsinnigen Chronistin zwischen 1928 und 1969. Während sie zunächst als junge emanzipierte Frau die Blütezeit der Weimarer Republik in ihren Schmonzetten beleuchtet, erfasst sie sehr hellsichtig, wie die aufkommende Diktatur nach dem Machtantritt Adolf Hitlers in die Katastrophe führt. Ihr Genre ist nun von bitterem Ernst geprägt. Bereits ab 1939 bereist sie Kriegsschauplätze und nimmt 1945 als Berichterstatterin an den Nürnberger Prozessen teil. Das schreibt die Evangelische Erwachsenenbildung in einer Ankündigung.
In ihrem Werk Zehn Millionen Kinder zeigt sie, wie Kinder und Jugendliche auf ihr Leben und Handeln in einer Diktatur eingeschworen werden. Thomas Mann sagt zu diesem Werk seiner Tochter: „Es hat einen abscheulichen Gegenstand, dieses Buch. Aber sonderbar, es ist das Gegenteil einer abscheulichen Lektüre. Es setzt dem empörend Negativen, Falschen und Böswilligen das Positive und Rechte, Vernunft, Güte und Menschlichkeit tröstlich entgegen.“ Beide Werke besitzen eine anhaltende Aktualität, die sich bis heute in Unterdrückungsmechanismen, Rassismus und Gewalt äußert. Sie sind es wert, wieder gelesen beziehungsweise neu gelesen zu werden, betont die Leiterin der Erwachsenenbildung, Elke Bennetreu.
Dazu wird diese Online-Seminarreihe am Freitag, 10., 17. und 24. September, jeweils von 17 bis circa 19 Uhr angeboten. Es ist keine Gebühr zu entrichten. Eine Anmeldung ist bei der Erwachsenenbildung unter 02461 9966 0 oder per E-Mail unter [email protected] erforderlich. Angemeldete Teilnehmer erhalten dann zeitgerecht einen Link, der das Einwählen zur Veranstaltung ermöglich.
