Lange Zeit war die Stadthalle ein Ort für Vergnügungen. Ungezählte Gäste passierten die gläserne Doppeltüre, ehe sich diese 2019 für die Öffentlichkeit schloss. Vor allem vandalierende ungebetene Gäste suchten die Mauern heim, bis im neuen Jahr die Abrissarbeiten begannen. Jetzt kamen die letzten Besucher: Die Mitarbeiter der Firma Frauenrath servierten die Abrissbirne, wo einst so manches Buffet aufgebaut war und brachten Bagger-Schaufel statt Kehr-Aus-Besen nach den ungezählten Karnevalsfesten.
Schon vor 15 Jahren wurde über die Zukunft der Stadthalle diskutiert, bis dann zum goldenen Jubiläum das „Aus“ kam. Seit 24 Monaten lag das Areal, zu dem auch die „Alte Schirmerschule“ gehört, im Dornröschenschlaf oder anders ausgedrückt, wartete der städtische Sahnestück darauf, gehoben zu werden. Seit August 2018 ist bekannt, wie der Käufer, die Wohnanlage für Senioren und Behinderte, An der Zitadelle Jülich GmbH das Gelände das Gelände erschließen will. Dort wo die Trümmer gerade weggeräumt werden, ist eine neue Seniorenresidenz geplant. Bürgermeister Axel Fuchs sagte hierzu: „Die Halle wird abgerissen, weil etwas völlig Neues entsteht. Senioren sollten dort leben, wo das Leben pocht.“ In der neuen Residenz wird es vom Betreuten Wohnen mit größtmöglicher Autonomie bis hin zur Intensivpflege ein breites Angebot geben. „Wir als Stadt Jülich sind uns sicher, dass der Standort gut gewählt ist.“
Einen neuen und gut ausgebauten Veranstaltungsort gibt es seit einiger Zeit ebenfalls: Im Brückenkopf-Park ist die „Muschel“ entstanden, die mit einem weit größerem Fassungsvermögen, größerer Bühne, besserer Technik und – auch nicht ganz unwichtig – doppelt so vielen Toiletten auf das Ende der Corona-Pandemie und damit auf das Wiederaufleben der vielfältigen Veranstaltungslandschaft wartet. Fuchs betonte das positive Feedback der Veranstalter zu dem Bau.
Die Fotos zeigen die heutigen Abrissarbeiten. Fotos: Volker Goebels.