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Ziel nicht aus den Augen verlieren

In wenigen Tagen wird das neue Jahr aus der Taufe gehoben und sicher wieder gespickt mit Erwartungen und Hoffnungen . Wie unwägbar pläne sind haben die Menschen in den vergangenen drei Jahren erlebt. Aber Pläne zu haben ist wichtig und was geplant ist in Jülich erläutert Bürgermeister Axel Fuchs.

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Illustration: Rosy - The world is worth thousands of pictures | Pixabay
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„Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht wird feststellen: Es gibt viele Baustellen, Baustellen im positiven Sinne. Denn wenn Menschen hier bei uns in der Stadt viel Geld investieren ist das ein gutes Zeichen für die Stadt. Jede Baustelle ist auch verbunden mit unangenehmen Dingen, es kann auch schon mal Probleme geben. Wichtig ist: Man darf das Ziel ja nie aus den Augen verlieren.“

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Rurbrücke
„Wir gehen momentan davon aus, dass es zu keinen extrem erheblichen Verzögerungen kommen wird“, sagt Bürgermeister Fuchs. So ist davon auszugehen, das bis Ende 2023 der 9-Millionen-Euro-Neubau der Rurbrücke abgeschlossen ist. „Am Ende des Tages bekommen wir eine Brücke, die deutlich besser sein wird für den Autoverkehr, vor allen Dingen stadtauswärts mit einer dritten Spur und einer Linksabbiegerspur, aber auch mit sehr breiten Bereichen für Fußgänger und Fahrradfahrer.“
Probleme mit der Beschilderung der Umleitung ist inzwischen behoben. Notwendig war hierfür eine Regelung mit StraßenNRW und dem Kreis Düren, die hier zuständige Baulastträger sind.

Walramplatz
Wenn die Rurbrücke befahrbar ist ist damit zu rechnen, dass auch Veränderungen auf dem Walramplatz zu sehen sein werden. Geklärt sind nach Aussage von Axel Fuchs die Straßenführung und eine Lösung Auch hier sind StraßenNRW beteiligt – und das Land NRW. Zu Verzögerung geführt hatten unter anderem „unklare Besitzverhältnisse“. Im Grundbuch gab es einen Eintrag aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts, indem verbrieft war, dass bei Bautätigkeiten der Stadt Jülich Ausgleichszahlungen an das Land Preußen fällig würden. Der Eintrag hatte immer noch Gültigkeit. Inzwischen ist mit dem zuständig ist das Umweltministerium des Landes NRW eine Lösung gefunden worden. „Die neueste Information ist: Wir müssen quasi eine Ausgleichsfläche finden, etwa ein Stückchen Wald, und dann können wir endlich loslegen“, sagt Bürgermeister Fuchs. Da die Stadt selbst nicht Bauherrin sei, bleibt Fuchs vorsichtig „Schön wäre, wenn es ’23 endlich losgehen würde, denn die Bauzeit dieser Märkte ist ja gar nicht mehr so lang.“

Parkplätze
Die Sanierung des Parkdecks Zitadelle soll nach Zeitplan im Spätsommer abgeschlossen sein.
Bis Ende März – nach dem Frühlingsfest – bleibt der Parkplatz an der Ellbachstraße gebührenfrei. Eine Erhebung soll zeigen, ob damit die Ausgleichsfläche des Parkdecks Zitadelle besser angenommen wird.
War im November angekündigt worden, das künftig die Parkgebühren auf bewirtschafteten Flächen der Stadt Jülich um die Summe der Umsatzsteuer angehoben werden muss, ist dieser Beschluss jetzt zurückgenommen worden. Es wird auch keine Erhöhung der Parkgebühren an geben, weil die Veränderung im Umsatzsteuerrecht um zwei Jahre verschoben wird.

Ehemaligen Musikschule, Schirmerstraße
Für das inzwischen ziemlich verwunschen wirkende Areal inklusive marodem Gebäude gibt es konkrete Pläne. „Ein Investor ist an uns herangetreten, der unbedingt die alte Musikschule ertüchtigen will“, berichtet Fuchs. Das Gebäude soll in Teilen, die vom LVR als „erhaltenswert“ deklariert worden sind, erhalten bleiben – gemeint ist die „alte Ballettschule“. Teilweise soll das Gebäude abgerissen werden und Wohnbebauung entstehen.

Schlossplatz
Die Förderzusage für die Umgestaltung des Schlossplatzes liegt vor, Der Beteiligungsprozess soll jetzt beginnen. Axel Fuchs: „Meine persönliche Meinung ist, dass wir im Prinzip einen funktionierenden und schönen Schlossplatz haben, aber wegen der InHK-tauglichkeit muss es auch da zu Veränderungen kommen.“ Wie dieses aussehen werden, müsse der Prozess ergeben. Die Ergebnisse müssen vom Rat der Stadt Jülich bestätigt werden.

Dorfentwicklungskonzept
Die ersten Runde „Die Verwaltung kommt zu Ihnen“, in der es um konkrete Nöte der Menschen in den Ortschaften ging, ist beendet ebenso sowie die zweite Runde. Hier wurde der Frage nachgegangen: Wie soll das Dorf morgen aussehen? „Tolle Ergebnisse“, so Fuchs, seinen erzielt worden. Sie werden derzeit in der Verwaltung aufgearbeitet, ehe es zur dritten Runde kommt. Die zusammengestellten Ergebnisse lässt sich die Verwaltung vor Ort bestätigen. Es folgt ein Ratsbeschluss. Dann wird dieser bei der Bezirksregierung Köln eingereicht. „Ich denke mir, nächstes Jahr haben wir den Ratsbeschluss, denn Geld ist endlich und von daher ist es angesagt, dieses Dorfentwicklungskonzept frühzeitig einzureichen.“

Mobilität
Die Testphase der „E-Scooter“ der Firma Lime ist in diesem Sommer zu Ende. Offenbar ist das Unternehmen mit der Zahl der Ausleihen zufrieden. Beschwerden gäbe es vor allem aus den Ortschaften. Hier wird beklagt, dass es Lime nicht zeitnah gelänge, Scooter wieder an die Sammelorte zu stellen – was für das Interesse der Menschen spräche, das Angebot zu nutzen. „Vielleicht können wir da noch nachbessern.“
Der Bürgerbus könnte rechtlich gesehen sein Angebot auf Fahrten „über die Dörfer“ erweitern. Aber das bedeute mehr Personal im Ehrenamt, die diese Fahrten auch übernehmen würden. Interessierte könnten sich bei Bürgerbus-Vereinsvorsitzendem Krüger direkt oder bei der Stadt, bei Claudia Tonic-Cober, melden.

Der persönlicher Wunsch für 2023
von Axel Fuchs
„Ich würde mir wünschen, wenn wir ein Stück weit unaufgeregt an Themen rangehen. Damit meine ich uns alle als Gesellschaft. Ich merke eine deutliche Veränderung. Das Beispiel der Platanen auf dem Marktplatz, das hat zu heftigen Reaktionen geführt. Auch zu Beleidigungen. Das muss ich ertragen, aber wenn es darüber hinaus geht, muss ich es auch bemängeln. Also, wenn Menschen, die sich im Ehrenamt, aber auch im Hauptamt für Dinge einsetzen, die sich Entscheidungen nicht einfach machen, wenn die dann permanent über bestimmte soziale Medien beschimpft werden, wird das die Folge haben, dass wir irgendwann niemanden mehr finden, der sich dafür einsetzt, der sich für uns alle im Rahmen der parlamentarischen Demokratie einsetzt.
Vor allen Dingen wünsche ich mir, was wir uns alle wünschen sollten: Dass wir spätestens im Jahr ’23 in Europa wieder Frieden haben. Das ist, ich glaube, der wichtigste Wunsch, der die meisten Menschen vereint.


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