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Weil Sonne nicht „erpressbar“ ist

So soll das sein für die Eröffnung eines Parks, der Sonne als Hauptlieferanten hat: Bei strahlend blauem Himmel wurde der größte Solarpark von NRW in Jülich eröffnet.

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17.037 Module bilden den NRW-weit größten Solarpark in Jülich. Foto: Dorothée Schenk
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Beeindruckende Zahlen: 17.037 Module stehen auf 110.000 Quadratmetern der Merscher Höhe und werden von dort aus 2500 Haushalte versorgen können. Der neue Solarpark im Brainergy-Park ist mit einer Fläche von gut 15 Fußballfeldern die größte Anlage in NRW, dreimal so groß wie die Pilotanlage des Kreises Düren in Inden und die 51. Anlage der Rurenergie GmbH. Das Investitionsvolumen bezifferte Landrat Wolfgang Spelthahn in seinem Grußwort auf 7,3 Millionen Euro.

„Heute soll ein Signal der Hoffnung abstrahlen, dass ein solches Projekt in schwierigen Zeiten möglich ist“, sagte Spelthahn weiter. Mit nur einem Zehntausendstel der Energie, die die Sonne abgebe, beruft sich der der Landrat auf wissenschaftliche Quellen, würde die Weltversorgung sicherzustellen sein. Tieferer Sinn der Worte: Gas, Öl und andere Brennstoffe könnten ein Mittel der Erpressung sein. Ganz anders sei es bei der Solarenergie: „Das, was uns die Sonne kostenfrei zur Verfügung stellt, muss noch viel intensiver genutzt werden, denn das ist ein politisch nicht beeinflussbares Geschenk.“

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Auch beeindruckend, wenngleich nicht im positiven Sinn, folgende Zahl: Von der Planung bis zur Umsetzung hat es sechs Jahre gedauert, wie Georg Schmiedel, Geschäftsführer von F&S Solar, berichtet, die für die Planung und Umsetzung verantwortlich zeichnen. 2015 fiel der Startschuss, 2016 wurde der Pachtvertrag unterschrieben und inklusive Planung, Artenschutz-Berücksichtigung und Gutachten schrieb man das Jahr 2021 ehe es zur Genehmigung kam. Schmiedel warf die Frage auf, warum – anders als in anderen Ländern – die Verfahren so lange dauern würden. In der Dominikanischen Republik beispielsweise sei man begeistert von erneuerbarer Energie. Wo zuvor mit Kohle und Schweröl Turbinen zur Stromerzeugung angetrieben worden wären, habe man den Rohstoff Sonne entdeckt und könne damit Kraftwerke bauen, die 85.000 Haushalte versorgen könnten. Das sei auch bares Geld wert und die Genehmigungsprozesse würden in kürzester Zeit erfolgen. Das müsse auch in Deutschland gelingen. Der Skepsis sei durch die Praxis längst begegnet worden. „Wir können auf jeder Fläche im Gigawattbereich Solarparks errichten und zur Lösung der Energiekrise beitragen“, ist Schmiedel überzeugt. Der Jülicher Park stelle in der Stromversorgung eine neue Dimension dar, die wichtig für den Strommix sei, der gebraucht würde. „Die dummen Sprüche, ,Nachts scheint keine Sonne‘, kann ich langsam nicht mehr hören“, wurde Schmiedel emotional. Es gäbe Möglichkeiten der Energiespeicherung. „Es muss inzwischen jeder verstanden haben, dass die erneuerbaren Energien unsere Zukunft sind, dass sie die günstigste Form der Energieproduktion sind und dass sie jetzt dringender als je erforderlich sind, um dem Klimawandel entgegenzuwirken“, schloss er.

Derzeit steht im Thema „erneuerbare Energien“ im Jülicher Land beinahe natürlich alles im Bezug zum „Wasserstoff“. „Die alte Brachfläche am Brainergy Park Jülich eignet sich hervorragend für die Umwidmung in einen Solarpark. Eine landwirtschaftliche Fläche wäre hier nicht möglich gewesen. Durch die Nähe zur geplanten Wasserstoffelektrolyse werden zudem zukünftig wesentliche Synergieeffekte erwachsen“, freute sich Thomas Zerres, Geschäftsführer der Rurenergie, dem Eigentümer und Betreiber des Photovoltaikparks. Der hier hergestellte Strom soll künftig auch für die Produktion von grünem Wasserstoff verwendet werden, mit dem auch die ÖPNV-Flotte betankt werden soll. Im Kreis Düren fahren bereits fünf mit Wasserstoff betriebene Busse, in absehbarer Zeit folgen die ersten Züge. Eine erste Wasserstofftankstelle im Dürener Gewerbegebiet „Im großen Tal“ steht in den Startlöchern. Der umweltfreundliche Wasserstoff eignet sich aber auch für die Industrie oder Privathaushalte.  „Hiermit geht ein Park in Betrieb, der zukünftig einen wesentlichen Beitrag zu der regionalen Energiewende leisten wird“, sagt Thomas Zerres.


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