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Was „Dörfer an der Kante“ bewegt

Das Projekt „Dörfer an der Kante“ des Kreises Düren ist angelaufen. Dabei können die Einwohner von Altenburg, Kirchberg und Bourheim sowie Frenz, Lamersdorf, Lucherberg und Schophoven gemeinsame Projekte erarbeiten, um gemeinsam die Infrastruktur ihrer Dörfer rund um den Tagebau Inden zu verbessern. An zwei Informationsabende wurde das Projekt den Bürgern vorgestellt.

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Rekultivierte Tagebaukante | Foto: Mira Otto
Rekultivierte Tagebaukante | Foto: Mira Otto
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Bis Juni 2021 soll durch Vertreter der Dörfer in Arbeitsgruppen ein Projektkatalog erarbeitet werden, in dem Ideen gesammelt und später umgesetzt werden kann. Mögliche Themen sind etwa Verbesserung der Mobilität, Programme für Kinder und Jugendliche, eine Neu-Gestaltung des Ortes oder Projekte zu Tourismus, Dorfgemeinschaft sowie Image-Maßnahmen für die Dörfer.

Das wichtigste Leitziel für die „Sieben“ ist die Kooperation. Das heißt: Weg vom Kirchturmdenken, der ortsübergreifender Nutzen soll im Mittelpunkt stehen. Gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln, die dörferübergreifende Kommunikation sowie das Bilden eines gemeinsamen Netzwerks.
„LEADER“, ein EU-Projekt, mit dem Bewohner ländlicher Regionen unterstützt werden sollen, kann bei der Umsetzung unterstützen. Im „Topf“ der zuständigen LEADER-Region Rheinisches Revier an Inde und Rur sind momentan für das Projekt „Dörfer an der Kante“ noch 1 Millionen Euro ungenutzter Reserven. Zur Finanzierung könnte auch das Programm„Dorferneuerung“ des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung genutzt werden. Hier ist eine Förderung von 250.000 Euro pro Maßnahme möglich.

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Eine Schwierigkeit ist der Eigenanteil, der bei den Förderungen aufgebracht werden müssen. Er liegt bei mindestens 35 Prozent. Ihn aufzubringen ist schlicht unmöglich für viele Partner von „Dörfer an der Kante“. Hier steckt die Chance in Kofinanzierungen, durch die Teile des Eigenanteils aufgefangen werden könnten. Das kann beispielsweise durch die Kommunen übernommen werden.

Im Januar 2020 starten die Dörfer in Arbeitskreisen mit der Festlegung der Projekte, die zukünftig umgesetzt werden sollen.

Nach der Auftaktveranstaltung von „Dörfer an der Kante“ kommentieren Vertreter der Dörfer das Projekt…

Mit ersten „Dorfwerkstätten…“

Jens M. Hövelmann, Vertreter für Bourheim. Foto: Mira Otto

… ist der Prozess, die Dörfer entlang der Tagebaukante „Inden“ näher zusammenzubringen vor drei Jahren, gestartet. Leider ist seitdem nicht viel Sichtbares passiert, die Ergebnisse und Ideen aus den Dörfern sind in einer Schublade verstaubt. Das Projekt kann nur erfolgreich sein, wenn die Berater der Weyer Gruppe aus Düren, die aus dem Leader Programm finanziert werden, es schaffen, die Kreativität und die Ideen der Dörfer in konkrete Projektanträge umzuformen.
Ich erhoffe mir von dieser zweiten Phase, dass wir in 18 Monaten für jeden Teil-Raum (Bourheim-Kirchberg-Altenburg-Selgersdorf und die Indener Dörfer) mehrere konkrete Projekte auf den Weg gebracht haben. Die nötigen Eigenanteile sind durch Stadt und Kreis zu finanzieren. Gescheitert wäre das Projekt, wenn wir in 18 Monaten nur eine unverbindliche Ideensammlung auf Hochglanzfolien haben.…

Thomas Schmidt , Ortsvorsteher Altenburg. Foto: Mira Otto

Das Projekt „Dörfer an der Kante…“

… geht in die zweite Runde, endlich! Alte Strukturen, Freundschaften und Verbindungen auch über die Dorfgrenzen hinaus sind gut, wichtig und erhaltenswürdig, aber werden auch nie erkranken, wenn man darüber hinaus neue Freundschaften und Synergien sucht und vielleicht auch findet. So ist das Projekt „Dörfer an der Kante“ vom Kreis Düren rund um unseren Tagebau Inden ein willkommenes Geschenk mit allen Dörfern einen gemeinsamen Weg zu betreten, um neue Perspektiven zu eröffnen. Gewiss kommen jetzt Ortschaften zueinander, die im Vorfeld vielleicht wirklich nicht etwas miteinander zu tun hatten, aber eben genau dort liegt in meinen Augen der ungewisse Schatz an Wissen, Erfahrung und Kompetenz, der bei den „Anderen“ schlummert und vielleicht auch in uns Altenburgern gesehen wird. Wir sind positiv gestimmt, nicht zuletzt durch die gute Vorbereitung und Durchführung des Projektes seitens des Kreises Düren nebst der Weyer-Gruppe, dass eine gute und produktive Zusammenarbeit erwachsen wird und somit auch auf lange Sicht neue und schöne Freundschaften!

Stephan Kronholz, Vorsitzender Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg e.V. Foto: Mira Otto

Die Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg e.V.

war 2015 als Vertretung von Kirchberg zusammen mit Bourheim, Altenburg und dem Kreis Düren Ideengeber des Projektes „Dörfer an der Kante“. Die drei Dörfer vereinte unter anderem das Gefühl, dass sie bei der Erstellung des Rahmenprogrammes „Indesee“ von der Stadt nicht vertreten wurden. Aus diesem Grund ist der Mehrwert bei einem künftigen Seeszenario für die Jülicher Dörfer sehr schwach ausgeprägt, bis gar nicht vorhanden. Die Hoffnung war und ist, weiterhin hier noch Einfluss zu nehmen.
Neben diesem Umstand war der Missstand in den Dörfern selbst Grund dafür, ein Projekt „Dörfer an der Kante“ zu initiieren. Das Ziel ist, weiterhin über ein Dorfentwicklungskonzept die Visionen der Bürger in ein Dokument zu gießen, was kurz-, mittel- und langfristige Visionen enthält. Visionen, die das Leben im Dorf am See als Naherholungsgebiet lebenswerter machen. Visionen, die nur über ein Dorfentwicklungsprogramm Realität werden können, wenn Fördermittel des Landes oder des Bundes genutzt werden sollen, um die finanzielle Lage der Kommune nicht noch weiter zu belasten.
Aus ursprünglich drei Dörfern sind bei Projektantrag sieben Dörfer geworden. Die Entscheidung der Erweiterung war absolut richtig, um mehr Gewicht zu haben. Kirchberg lädt alle sechs Dörfer an der Kante zur erfolgreichen Zusammenarbeit ein.
WIR sind sieben Dörfer, die, trotz wegbrechender Infrastruktur und schlechter Verkehrsanbindung, Gemeinsamkeiten stärken wollen. WIR sind sieben Dörfer, die mehr Mitsprache-Recht fordern, um unsere Zukunft aktiv mitzugestalten. WIR sind sieben Dörfer, die in die Zukunft blicken.


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