Ziel ist es, die „moderne Forschungsstadt“, wie sich Jülich im zweiten Akzent neben der historischen Festungsstadt nennt, besser sichtbar und erlebbar zu machen. Viele Jülicher Köpfe haben sich hierzu bereits Gedanken gemacht – jedoch ohne umsetzbaren oder umgesetzten Erfolg. 15 Jahre ist es beispielsweise her, dass der Verein Jülich Information – heute Stadtmarketing e.V. – mit lokalen Akteuren einen Forschungspfad ins Leben rufen wollte. Mit Dorothee Essers Vorschlag eines eigenen „Themengartens“ zu Wissenschaft und Forschung mit überregionalen Partnern, scheint erstmals eine Umsetzung in greifbare Nähe zu rücken: 2019, so die Beteiligten soll Eröffnung gefeiert werden.
Wie stets im Brückenkopf-Park liegt der Fokus auf Familien. Vorgesehen ist, einen eigenen Bereich zu schaffen, in dem Kinder „Open-Air“ experimentieren können. Hier kommt das Odysseum ins Spiel, das seit acht Jahren Erfahrung mit dem Aufbau von Forschungsstationen für den Nachwuchs hat. Herausforderungen im Brückenkopf-Park werden sein, wetterfeste Exponate zu entwickeln, die eine möglichst lange Haltwertzeit in Bezug auf die Attraktivität haben und vor allem auch die „Jülicher Forschungsthemen“ aufgreifen. Als Beispiele seien genannt ein kleiner Solarturm oder ein Solarkocher.
Aus diesem Grund waren nicht nur Gonca Mucuk und Svenja Behrens als Vertreter des neuen Kooperationspartners Odysseum gekommen, auch das Forschungszentrum und Technologiezentrum Jülich, das Unternehmen Enrichment Technology, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die Fachhochschule Aachen und das Science College Haus Overbach hatten Teilnehmer geschickt, die mit Vertretern der Stadt Jülich zur Diskussion am runden Tisch Platz nahmen. Das zeigt, dass nicht nur das Interesse an der Vernetzung und dem Projekt groß ist, sondern auch, auf welch breite Basis der Park es stellen will. Gemeinsam wird jetzt am Konzept gefeilt und Ideen entwickelt. Die Teilnehmer vereinbarten, bis zum kommenden Frühling erste Ergebnisse und Pläne zu erarbeiten, nach denen schließlich Förderanträge an Land, Bund und Stiftungen gestellt werden können. Denn das ist der Haken: Die Finanzierung steht noch nicht. Aus eigenen Mitteln können weder die Stadt Jülich als Gesellschafter noch ihre 100prozentige Tochter Brückenkopf-Park gGmbH das Projekt umsetzen.
Ein Anfang war ja im Brückenkopf-Park ja bereits 2014 gemacht worden. Die Jülicher Stadtwerken installierten flankierend im JuFa-Hotel ihrem Erlebnis-Energiepavillon. Hier werden „indoor“ spielerisch Themen wie Körperenergie, Schnelligkeit und Koordination, Solarenergie, Weltraum-Simulation oder die Entdeckung von „Kraft mal Beschleunigung“ erlebbar. Im Zuge der Neuerungen soll auch hier über eine Aktualisierung des Energiepavillons nachgedacht werden – und der Interims-Geschäftsführer Bürgermeister Axel Fuchs denkt auch laut nach darüber, ob eine Veranstaltungslokalität im Park Raum finden kann. Gute Perspektiven.