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Jülich wird „bayerntauglich“

Der Countdown läuft: Noch 15 Tage und die Spieler von Bayern München fliegen zum Gastspiel in Jülich ein.

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Ein neues Graffiti hat eigens zum Bayern-Spiel in Jülich Konstantin Pezzi an die Wand gebracht. Foto: Dorothée Schenk
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Die Gestänge der Tribünen im Karl-Knipprath Stadion nehmen schon Form an. Ein sichtbares Zeichen, dass das Freundschaftsspiel des FC Bayern München gegen den FC Düren fast bevorsteht. Noch zwei Wochen und der Ball rollt auf dem Rasen des Platzes, der seit April für die Liga-Spiele, das Training des Gastgebers SC Jülich 1910/97 und auch für das traditionelle Fußballcamp der Zehner gesperrt ist. Schließlich muss auch das „Grün“ bayerntauglich sein.

Damit das Gelingen konnte, so berichtet Dezernent Thomas Mülheims, hat der Bauhof der Stadt Jülich eng mit dem sogenannten „Greenkeeper“ des 1. FC Düren zusammengearbeitet. „Airifiziert“ werden musste der Rasen, was nichts anderes heißt als „belüftet“. Der Platz wurde „besandet“, wodurch, wie auf Fachseiten nachlesbar ist, das Gras weniger empfindlich gegen Regen wird und der Rasen das Wasser gut ableitet. Natürlich war eine entsprechende Bewässerung – durch den FC Düren – und ein stetiger Rasenschnitt „alle paar Tage“ Pflichtaufgabe. Schön für die Zeit nach dem Fußballereignis, oder „dem Jahrhundertspiel“, wie Fans gerne sagen. Die aktiven Fußballmannschaften in und um Jülich werden jedenfalls in der kommenden Saison einen perfekt gepflegten Rasen vorfinden. Wichtig ist Thomas Mülheims: „Für alle Vorbereitungsmaßnahmen sind keine Fördermittel aus der Hochwasserhilfe verwandt worden.“ Eine Förderung war es eher vonseiten der „Profis“, die ihr Wissen mit den Jülichern teilten und von dem, so der Dezernent, man in Zukunft profitieren könne. „Die Organisation ist sehr professionell aufgestellt“, lobt Mülheims die Zusammenarbeit.

Regelmäßig muss der Rasen gewässert werden. Foto: Dorothée Schenk
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Die 9000 Tickets für das Spiel waren innerhalb weniger Stunden vergriffen. 9000 Menschen, die zum Karl-Knipprath-Stadion anreisen, bedeuten natürlich auch ein deutliches Mehraufkommen an Verkehr. Insofern war die Aussage von Bürgermeister Axel Fuchs „Die ganze Stadt wird eingebunden sein“, treffend. Mit einem gewissen Maß an „Chaos“ rechnet Thomas Mülheims, weil sich nicht bis ins Letzte alles vorhersehen lassen. Ortsnahe sind gut beraten, sich per Pedes oder per Pedalo auf dem Weg zum Stadion zu machen. Fahrradparkplätze werden an der und auf dem Parkplatz Victor-Gollancz-Straße eingerichtet. Vom Wildparken wird abgeraten. Die Rettungswege müssen selbstverständlich frei bleiben. „Wir werden rigoros räumen“, kündigt Mülheims die Konsequenzen schon jetzt an.

Das gilt natürlich auch für Autofahrer. Wenn die Parkflächen am Brückenkopf-Park und an der Aachener Landstraße „links der Rur“ ausgeschöpft sind, müssen entferntere Flächen angefahren werden. Erschwerend hinzu kommt, dass durch die derzeit noch aktuelle Sperrung der Rurbrücke nach Jülich „hinein“ nur zwei Brücken führen, und zwar die an der B56 und bei Hasenfeld. Nach Gesprächen mit ortsansässigen Baumärkten und der Fachhochschule werden dort Parkplätze angeboten. Von dort aus bringt ein Shuttle-Bus die Fans zur Stadionbrücke. Das Parken ist nicht kostenfrei, der Transfer aber im Ticketpreis inbegriffen. Eine Anreise empfiehlt sich für Fans einigermaßen früh an diesem Sonntag, 28. Juli. Damit alles möglichst reibungslos läuft werden rund 100 Ordnungskräfte im Einsatz sein. Neben den Vor-Ort-Aktiven im Stadion sind sie auch „Parkleit-System“ im übertragenen Sinne.

Drei Stunden vor Spielbeginn – also um 12.30 Uhr – ist bereits Einlass, wie Klaus Pastor bestätigt, der für die Pressearbeit rund um das Bayern-Spiel zuständig ist. Ein Eingang zum Stadion wird am alten Eingang am Rurdamm geöffnet, den Zehner-Fans noch aus Zeiten kennen, als Jülich dreifacher Amateurmeister wurde. Der zweite Einlass befindet sich am Haupteingang des Karl-Knipprath-Stadions an der Rurauenstraße. Kommen sollte nur, wer auch im Besitz eines Tickets ist. Es wird ausdrücklich keine Tageskasse angeboten. Die Zeit bis zum Spielbeginn können sich die Fans an einem der drei „Service-Stationen“ für Leib und Magen verkürzen oder beim Merch-Angebot.

Allerdings besteht auch für jene, die jetzt noch keine Eintrittskarte besitzen, eine letzte Chance. Klaus Pastor erklärte auf Nachfrage der Redaktion, dass es noch ein kleines Zusatzkontingent geben wird – allerdings ausschließlich Stehplatzkarten. Die Zuschauerzahl wird in Quadratmetern bemessen: Wo zwei sitzen, können vier stehen. Die Rechnung ist ganz einfach. Aber näher als in Jülich kommen die Fans ohnehin nicht an die Bayernstars heran, denn lediglich eine Bandensperre sorgt dafür, dass der Platz nicht gestürmt werden kann.

Die Aufbauten haben begonnen. Foto: Dorothée Schenk

Wer auf Autogramm-Jagd gehen möchte, der hat ebenso Chancen. Von Bayernseite aus sei das organisiert, teilt Klaus Pastor mit. Ein besonderer Tipp: Es gibt ein Stadion-Magazin, in dem alle Spieler des FC Düren und FC Bayern abgebildet sind. Außerdem natürlich die Trainer Adam Matuschyk und der „neue“ am Seitenrand der Bayern, Vincent Kompany.

Wer kein Ticket ergattern kann, der kann Bayern-TV einschalten. Vom Spielbeobachtungsturm finden Aufnahmen statt. Das gesamte Spiel aus Jülich wird per Live-Stream übertragen. „Wir tragen durch dieses Spiel Jülich als Sportstätte in die Welt hinaus“, hatte Bürgermeister Fuchs vollmundig bei der Pressekonferenz gesagt. Für das tragfähige Internet, erklärt Jülichs Dezernent Mühlheims, ist der FC Düren zuständig.

Die Mannschaft reist per Flugzeug an, landet auf dem Militärflughafen Nörvenich, wird per Bus nach Jülich gefahren. Vor Spielbeginn können sich Mannschaft und Crew ausruhen und stärken. In Jülich absolvieren sie das zweite Testspiel nach Rottach-Egern, wo in der Hoeneß-Heimat traditionell das erste Spiel der neuen Saison stattfindet. Von Jülich aus geht es retour über Nörvenich, um am Folgetag die Trainingsphase in Asien zu beginnen.

Nach dem Spiel geht es im Karl-Knipprath-Stadion erst richtig los. So hat es Bürgermeister Axel Fuchs angekündigt. „Das Spiel ist der Auftakt in die Planung“, kündigte er an. Nach den verheerenden Zerstörungen durch das Hochwasser im Juli 2021 wurde das Konzept eines Sportparks entwickelt. Das soll nun mit Wiederaufbaumitteln Gestalt annehmen. Denn, so Bürgermeister Fuchs, der bekennender Fußballfan des Vereins mit dem Geißbock ist: „Es kann nicht sein, dass der Kreis Düren kein Stadion hat, das ein solches Spiel aufnimmt.“


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