Auf die Filme mit Eisbären und Pinguinen auf den sozialen Medien verwies Bürgermeister Axel Fuchs, die zeigten, wie die Tiere allmählich verschwinden, weil es nicht mehr genügend Eis und Kälte gebe. Zudem führte er einen Vortrag des Landrates ins Feld, „dass Klimaschutz nicht nur begrenzt auf unser Land ist, Klimaschutz ist eine weltweite Aufgabe.“ So könnten auch schwere Unwetter eine Folge daraus sein.
„Deswegen ist es ganz ganz wichtig, dass wir auch hier in Jülich uns mit diesem Thema befassen und in kleinem Maße etwas dafür tun, dass sich das Klima nicht weiter verschlechtert oder dass das Klima auch wieder besser wird.“ Daraus resultiere dieser mit 2500 Euro hoch dotierte Preis, wobei er seinen Stolz über die eifrigen Teilnehmer an Ort und Stelle ausdrückte.
Vorgestellt wurden die Preisträger und ihre Projekte von Sarah Thießen, Kommunalbetreuerin der innogy, und Sebastian Ross, Klimaschutzmanager der Stadt Jülich. „Was will man mehr?“, fragte sich Sarah Thießen angesichts der Tatsache, dass alle drei Bereiche Kindergarten, Schule und Vereinsleben abgedeckt würden.
Ein einzigartiges Projekt hätte die Schirmerschule eingebracht, das sie so „auch noch nicht gesehen“ hätte, wobei jedes kleinste Teil eines PCs wieder verwendet würde und sei es als Kunstgegenstand, unterstrich Sarah Thießen. So machte sich die Schirmerschule Gedanken in ihrem Projekt „Ein zweites Leben für alte Computer“ darüber, was in Computern drinsteckt und sich noch nutzen lässt, wenn sie ausmustert werden. Die ganze Hardware wurde ausgebaut, damit wurden neue leistungsfähige Computer hergestellt, die beispielsweise im Physikunterricht genutzt werden. Aus dem, was sich nicht weiter verwenden ließ, entstanden kreative und praktische Dinge.
Monika Panholzer, Lehrerin für Technik und Physik veranschaulichte die Herangehensweise der Schüler. Die Oberstufe würde sagen: „Das ist ein Ventilator.“ Die Mittelstufe sagt: „Wie kriegen wir den ans Laufen?“ Und die Unterstufe sieht darin eine Windmaschine, eine Kerzen-Auspustemaschine, eine Schneemaschine. „Da sprudeln die Ideen, es ist eine wahre Freude.“ Beeindruckt hätte sie besonders, dass alle Altersgruppen mit überlegten, wie sich die Aufgabe umsetzten ließe.
Auch für die Schule selbst eröffneten sich daraus Zukunftsaussichten und möchte von dem Preisgeld in Höhe von 1250 Euro : „Wir haben bisher mit der Hardware gearbeitet. Für den Preis würden wir uns gerne diesen Mikrocontroller anschaffen. „Das heißt, wir haben mit der Hardware gearbeitet. Jetzt kommt die Software: Wie programmieren wir so etwas?“
Mit ihrem Projekt „Jülich summt“ beschäftigte sich indes die Kindertagesstätte Purzelbaum Broich mit dem Bienensterben und der Abnahme von Insekten in der Natur überhaupt und erhielt dafür den zweiten Preis in Höhe von 750 Euro. „Dieses Projekt hat nicht nur auf das Problem aufmerksam gemacht, sondern es wurde auch Lösungen aufgezeigt“, unterstrich Sebastian Ross. Dazu wurden Flyer erstellt, ein Wettbewerb initiiert, bei dem Vereine, Schulen, Unternehmen, Privatpersonen aufgerufen wurden, Flächen bienenfreundlich zu gestalten. Ross zeigte dazu Fotos, wie Grasflächen aufgebrochen und mit Blumen bepflanzt wurden. Jülich etwas bienenfreundlicher zu machen.
Mit konkretem Umweltschutz, befasste sich der Verein Jülich 10/97. Die Liegenschaften seien nicht mehr die allerneusten, weswegen der Verein sehr bemüht und immer auf der Suche danach sei, wie sich trotzdem in den bestehenden Dingen Energie einsparen ließe, erzählte Sebastian Ross, zumal eine Vorbildsfunktion gegenüber Kinder und Eltern, die zum Verein kommen, bestünde. Daher rüsteten die Verantwortlichen 16 Außenleuchten, die die ganze Nacht über brennen, auf LED um und versahen sie gleichzeitig mit Bewegungsmeldern. Als Lohn gab es obendrein für das Projekt „Energieeffiziente Außenbeleuchtung“ den 3. Preis und 50 Euro.
Erzieherinnen und Erzieher oder Lehrerinnen oder Lehrer seien zwar wichtig, aber „die eigentlichen Helden seid Ihr“, hob Jens Bröker von der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH hervor und sprach die Projektteilnehmer direkt an. Schließlich seien die jungen Menschen, die sich in den Wettbewerb engagiert hatten, die Zukunft von Stadt und Region.
Die hiesige Art, mit großen Tagebauen Strom zu fabrizieren, sei sicher nicht etwas, das noch in 100 Jahren Bestand habe. Daher sei es für die Entwicklungsgesellschaft auch sehr wichtig, dass zeitgleich „schon der Finger in die Zukunft zeigt“ auf Projekte, die nachhaltig arbeiteten. Dann zog er als Fazit: „Jülich ist schon in vielerlei Hinsicht eine Zukunftshauptstadt, und Ihr seid gute Botschafter.“