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HC-H2 nimmt Fahrt auf

Heute hat im Brainergy Park die offizielle Eröffnung des Helmholtz-Clusters stattgefunden. Mit der Speicherung und dem Transport des großen H ist ein weiteres Puzzleteil hin zur Energiewende made in Jülich hinzugekommen.

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Feierlich wurde das Logo von HC-H2 enthüllt. Foto: Mira Otto
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So langsam wird die Vision „Brainergy Park“ sichtbar. Letzte Woche auf Einladung der Firma Synhelion der Spatenstich der weltweit ersten Solartreibstoffanlage vollzogen, den größten Solarpark von NRW in der Herzogstadt eröffnet und eine ortsansässige Wasserstoffproduktion in Aussicht, ist der Pfad hin zur Energiewende und weg von fossilen Brennstoffen mit der Eröffnung des Helmholtz-Clusters für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft (HC-H2) heute ein großes Stück weiter geebnet worden. Neben dem bereits existierenden Bürokomplex soll hierfür im Brainergy Park ein Laboratorium und eine Technikhalle entstehen. „Hier in Jülich wird mit Hochdruck daran gearbeitet, Wasserstoff in der industriellen Anwendung zum Durchbruch zu verhelfen. HC-H2 soll innovative Wasserstofftechnologien erforschen und entwickeln. Es soll zeigen, dass diese Technologien auch im großen Maßstab funktionieren. Es soll Technologien antreiben, die ein klar erkennbares Marktpotential haben – bei uns und weltweit“, sagte der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst. „Erfolgreicher Wandel im Revier wird gelingen, wenn wir das Know-how der hier ansässigen Forschungseinrichtungen nutzbar machen und mit Unternehmen zusammenbringen. Und genau hier hat sich das Forschungszentrum Jülich für seinen Teil zum Strukturwandel verpflichtet, wofür ich sehr dankbar bin.“

Herzstück von HC-H2 ist das INW, das Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft, mit dem nun auch das Forschungszentrum Jülich (FZJ) seinen Platz in dem Technologie-Gewerbe-Park gefunden hat. An diesem Institut werden neue Technologien für die Speicherung und Lagerung von Wasserstoff erforscht, damit der „Treibstoff der Zukunft“ alltagstauglich werden kann und da ankommt, wo er gebraucht wird. „Wir haben einen Meilenstein mit hoher Sichtbarkeit in der Region nach einer arbeitsreichen Anlaufstrecke erreicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich (FZJ), Prof. Wolfgang Marquardt, bei der Eröffnung. „Der Einsatz von grünem Wasserstoff ist elementarer Baustein einer emissionsarmen Energieversorgung und einer nachhaltigen industriellen Wertschöpfung.“

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Die Kohle geht, der Wasserstoff kommt

Das Gesamtprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Land Nordrhein-Westfalen bis 2038 mit satten 860 Millionen Euro gefördert. Diese Förderung ist auf dem Fundament des „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ entstanden. In diesem geht es darum, die Regionen, denen mit dem Ausstieg aus der Kohle Industriezweige wegbrechen, durch industrielle Veränderung stark zu halten. Auch weggefallene Arbeitsplätze sollen so an anderer Stelle ersetzt werden. Bereits jetzt arbeiten 17 Personen am HC-H2, bis 2025 sollen es 400 werden. Dementsprechend soll auf der Merscher Höhe nicht „nur“ Technologie erforscht, sondern auch in die Praxis gebracht werden. Bürgermeister der Herzogstadt, Axel Fuchs, sagte beispielsweise: „Wir müssen mit dem Gerücht aufräumen, dass hier oben im Brainergy Park nur Professoren und Menschen in weißen Kitteln rumlaufen. Nein, hier entstehen Arbeitsplätze für alle Menschen. Auch für den Handwerker, für den Werkzeugmacher, für den Schlosser. Herr Marquardt hat mal die Formel ausgegeben, dass jeder wissenschaftlicher Mitarbeiter anderthalb weitere Arbeitsplätze generiert. Das ist doch ein tolles Zeichen, auch für unsere Region und vor allen Dingen für die Menschen, die momentan noch für und in der Braunkohle arbeiten.“

Gründungsdirektor Prof. Peter Wasserscheid auf dem Gelände des Brainergy Parks in Jülich, wo das neue Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) untergebracht werden soll. Foto:
Forschungszentrum Jülich / Sascha Kreklau

Hierzu gehören auch Unternehmen, die die Technologien und Innovationen in die Produktion bringen. Prof. Peter Wasserscheid, der Gründungsdirektor des INW und Sprecher des HC-H2, gab hierzu bekannt, dass man mit einigen Firmen bereits im engen Kontakt stehe und die Genehmigungsverfahren bereits laufen. Bald soll der erste Industriepartner, der sich ebenfalls im Brainergy Park ansiedeln und weitere Arbeitsplätze mit sich bringen wird, bekannt gegeben werden. Hinzu kommt, dass sich dass HC-H2 im Brainergy Park mitten in einem Netzwerk aus Institutionen befindet, die in anderen Aspekten denselben Treibstoff ins Auge gefasst haben. Für alle Akteure gibt es folglich die Möglichkeit, Know-how und Innovation zu bündeln. „Wir werden eine Einladung an alle aussprechen, mit uns hier Dinge zusammen zumachen. Wenn wir das hinbekommen, sind wir alle insgesamt erfolgreicher“, Wasserscheid weiter.

Parallel dazu wird der Mehrwert der Arbeit im Brainergy Park in die Welt hinausgetragen werden. Die Technologien, die im Brainergy Park entstehen, sollen in die ganze Welt exportiert werden. Dem zugehörig ist auch im Umkehrschluss der Import von Energie. Die Staatssekretärin des Bundesministeriums für Bildung von Forschung, Judith Pirscher, gab hier als Kooperationsländer Australien und Namibia an.


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