Die Autoren der Studie, Dr. Martin Robinius und Prof. Dr. Detlef Stolten, im Interview:
Die Kurzfassung der Studie ist bereits im Oktober 2019 erschienen. Wie war die Wirkung in der Öffentlichkeit?
Das mediale Echo war sehr groß und sichtbar. Die Resonanz war sehr positiv. Mit der Kurzfassung unserer Studie ist es uns gelungen, die komplexen wissenschaftlichen Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit sowie vielen Medienvertretern verständlich darzustellen.
Die Kurzfassung Ihrer Studie ist 40 Seiten lang, die jetzt veröffentlichte vollständige Fassung hat einen Umfang von 160 Seiten. Was können die Leser in der Langfassung an neuen Informationen finden? Gibt es einen Aspekt, der den Autoren besonders wichtig war?
Wir haben nochmals sehr detailliert die Ergebnisse im Bereich Wasserstoff beschrieben und visualisiert. Wir hoffen auch, auf die vielen Anfragen, die uns erreicht haben, Antworten geben zu können. Durch die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung hat das Wasserstoffthema aktuell eine sehr breite Sichtbarkeit erhalten. In unserer Studie zeigen wir Pfade auf, wie die Klimagasreduktionsziele der Bundesregierung erreicht werden können. Wasserstoff spielt hierbei eine wichtige Rolle. Unsere Studie greift viele Punkte der Wasserstoffstrategie auf und zeigt, wer die zukünftigen Wasserstoffverbraucher sind oder wieviel Wasserstoff im Inland produziert werden sollte bzw. wieviel Wasserstoff importiert werden müsste.
Wie geht es nun weiter? Haben Sie Folgeprojekte geplant?
Wir haben unserer bisherigen Studie untersucht, wie das zukünftige Energiesystem in Deutschland kostenoptimal ausgestaltet werden müsste, um eine CO2-Reduktion von 80 bis 95 Prozent bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Wenn wir aber den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C begrenzen wollen, müssen wir über die Treibhausgasneutralität – also vollständige Vermeidung bzw. Kompensation von Treibhausgasemissionen – sprechen. Genau das schauen wir uns gerade sehr detailliert an.
Die Studie findet man hier.