Pünktlich zum Beginn der Probenwoche schien Silke Kayser sogar für das passende Wetter gesorgt zu haben, jedenfalls stand das Thermometer im Jülicher Land dem der afrikanischen Savanne in nichts nach. Doch wären die Temperaturen zum Einfühlen in die Geschichte sicherlich nicht nötig gewesen. Mit Elternhilfe hatte Silke Kayser Bühnendekoration und Kostüme gestaltet. Die Musicaldarsteller waren als Giraffen, Zebras, Löwen, Erdmännchen und Traumgeister verkleidet und geschminkt und beeindruckten durch tolle Lieder mit Ohrwurm-Qualität, berührende Solo-Gesänge und witzige oder nachdenklich stimmende Dialoge.
Die Zuschauer waren tief beeindruckt, was immer wieder spontaner Zwischenapplaus zeigte. Und mancher Zuschauer wunderte sich sicherlich über Gänsehaut bei 35 Grad. Silke Kayser zur Seite standen 5 Musikerinnen mit Gitarren, Querflöte und Keyboard, von denen zwei beim Notenbaum selbst noch als Solisten auf der Bühne gestanden hatten. Das besondere Afrika-Feeling erzeugten aber die Mädchen und Jungen in ihren afrikanischen Trachten mit afrikanischen Trommeln, Percussionsinstrumenten und ins Blut gehendem Rhythmus.
Die Firma „Musik Breuer“ aus Welldorf sorgte für die perfekte Licht- und Tontechnik, schuf Tag und Nacht in der Savanne und brachte die Löwenangriffe und den Tanz der Traumgeister wirkungsvoll zur Geltung.
Ein Schuljahr hatten die Proben gedauert, und in dieser Zeit vollzogen die mitwirkenden Kinder eine enorme Entwicklung, wie Silke in ihren abschließenden Worten schilderte. Dreimal konnten die Kinder vor Publikum ihr Können unter Beweis stellen. Erst fand die Generalprobe vor Publikum statt. Neben den nicht ins Musical involvierten Schulkindern des Standortes Welldorf waren auch vier Klassen vom Standort Berliner Straße der Nordschule sowie drei Kindergärten der Einladung zur ersten Präsentation vor Publikum gefolgt. Bei den beiden Aufführungen am Samstag- und Sonntagnachmittag waren dann hauptsächlich die Familien der Sänger und Darsteller, aber auch viele Freunde und Förderer der Grundschule in der vollbesetzten und afrikanisch anmutenden Turnhalle zu Gast. Und sie alle verfolgten gespannt, fasziniert und tief berührt die Geschichte.
Tuishi pamoja (sprich tuischi pamodscha) ist Swahili und bedeutet „Wir wollen zusammen leben“. Seit Jahren leben die Herden des Giraffenkindes Raffi und des kleinen Zebras Zea nebeneinander, aber dies bedeutet nicht, dass sie miteinander reden. Immer wieder gibt es Streit. „Streifen machen doof“ oder „mit langhalsigen Tieren kann man sowieso nicht vernünftig reden“ heißt es immer wieder. Zum Glück gibt es die pfiffigen Erdmännchen. Und auch der Angriff der Löwen bewirkt ausnahmsweise mal etwas Gutes. Tuishi pamoja – eine Geschichte über Vorurteile, Freundschaft und Toleranz: am Ende werden Raffi und Zea ebenso zu Freunden wie ihre Herden.