Naturexperte und Biologe Eberhard Holtappels war in seinem Element. Ihn hatte die Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg e.V.als Experten zu einem besonderen Naturerlebnistag für Kinder eingeladen. Mithilfe einer anschaulichen Beispielsammlung und viel Liebe zum Detail erklärte er den aufmerksam lauschenden Kindern und ihren Eltern und Großeltern das ausgeklügelte und erstaunliche Zusammenspiel in der Natur.
Unterricht zum Anfassen mit vielen Details zu Insekten, Käfern, Amphibien, Torfmoosen und Pflanzen, ihren Arten und Lebensräumen bot einen anderen Zugang zur Natur als es das Biologie-Buch in der Schule tut: Holtappels war es besonders wichtig, dass diese Exkursion bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Eine riesige Überraschung für die Kinder waren die Baby-Feuersalamander, die aus einem kleinen Terrarium kletterten und über den Tisch krabbelten. Sie stammen aus einer Nachzüchtung und werden in Kürze in die Freiheit entlassen. Vom Unterrichtsraum ging es dann bei sonnigem Wetter hinaus in die Natur.
An einer blühenden Efeuhecke beobachteten Erwachsene und Kinder die unterschiedlichsten Wildbienen beim Pollensammeln, einige in ein kleines Glas gelockt, herumgezeigt und wieder freigelassen. Auch ein Schmetterling wurde bestimmt: Es war ein „Admiral“. Weiter ging die Entdeckungsreise durch das Fuchstal, Richtung Tagebau zur Inde. Die Blumen am Wegesrand und die Blätter der Bäume und Sträucher dienten einem anschaulichen Biologie-Unterricht, Holtappels half bei der Bestimmung.
Im flachen Uferbereich entdeckten die Kinder im Wasser viele kleine Lebewesen und winzige Fische. Ein Stück weiter gab es eine Aufschüttung von Wasserbausteinen, zwischen denen sich kleine Eidechsen versteckten und die Kinder zum Suchen animierten. Eine Blindschleiche verschwand im Gras, ein Frosch hüpfte ins Gebüsch. Auf der gegenüberliegenden Seite der Inde entdeckten die Teilnehmer sogar einen Eisvogel an der Steilwand.
Auch an der Indemündung gab es wieder viel zu entdecken: Vom Deich aus konnten alle die veränderte Fließrichtung der Inde erkennen. Ein Stück weiter gab es einen Zugang zum Wasser und da waren die Kinder in ihrem Element und hüpften von einem Stein zum anderen. Sie hatten sichtlich ihren Spaß und freuten sich über die vielen kleinen und großen Herausforderungen, während die Erwachsenen ausgiebig über den Zustand des Uferbereiches diskutierten und dass Kirchberg ein einzigartiges Naturschutzgebiet hat, das an viel mehr Stellen einen Zugang zum Wasser brauche, damit es für die Menschen künftig erlebbar werde. Naturführer Holtappels steuerte Informationen bei.
„Das Interesse an der Naturführung war so groß, dass nur die Hälfte aller Anmeldungen berücksichtigt werden konnten“, sagte Katharina Ketels-Hagen vom Dorfverein Zukunft Kirchberg e.V, die eine solche Führung schon zum zweiten Mal organisiert hatte. Daher plane der Verein in jeden Fall eine Wiederholung.