Nach jahrelangen Vorbereitungen fährt das „Coffee-Bike“ in die Zielgerade. Die Initiative aus der Mitte der Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg sowie der Ortsvorsteher von Bourheim, Schophoven und Kirchberg soll künftig die Bewohner dieser Orte im Geiste der Gemütlichkeit miteinander vernetzen, per pedes sozusagen. Die Bezirksregierung Köln hat pünktlich zum Nikolaustag ihren grünen Haken gesetzt und die Förderung bewilligt. Im Frühjahr nächsten Jahres geht es los mit dem vielversprechenden Projekt, das den Namen „Nach*BarsCoffee“ trägt. Die Projektverantwortlichen suchen dafür noch ehrenamtliche Helfer.
Von Frühjahr bis Herbst soll mindestens einmal monatlich – im rollierenden System – das Coffee-Bike an zentralen Orten in einem der drei Dörfer jeden Kaffeeliebhaber mit Barista-Kunst locken, und alle Dorfbewohner auf einen Kaffee einladen. Digitale Tafeln entstehen an diesen Plätzen und weisen auf die nächste Ankunft des CoffeeBikes hin. Außerdem informieren sie über dörfliches Geschehen, so der Plan der Initiatoren.
Dorfgemeinschaft soll mit diesem niederschwelligen Angebot, sich zwanglos zu treffen, neu entstehen. Ein einheitliches Mobiliar in dem „Kaffee-Dreieck“ krönt die soziale Maßnahme, die von der indeland GmbH mit 36000 Euro kofinanziert wird. Der Löwenanteil kommt mit 63000 Euro von Leader – einem Fördertopf der EU für den ländlichen Raum.
„Wir freuen uns, dass der Anstoß aus unserer Mitte nun losgehen kann und danken den drei engagierten Mitgliedern des Dorfvereins Zukunft Kirchberg e.V. für ihren unermüdlichen und unerschütterlichen Einsatz“, so der Ortsvorsteher von Kirchberg, Helmut Schmidt. Die Vertreter aller drei Dörfer suchen nun jeweils fünf Ehrenamtler, die sich zum Barista ausbilden lassen und zwei bis drei Mal im Jahr in die Pedale treten. Das Angebot wird durch Gästeführungen erweitert – so der Plan. Dafür ist ebenfalls ein Fortbildungsangebot im Projekt vorgesehen. Die Abstimmung mit der indeland GmbH und dem Kreis Düren sei bereits eng, sagte Heike Rieger, die die Idee zum Projekt eingebracht und letztendlich in Kooperation mit dem Vorstand der Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg bis zum erfolgreichen Start begleitet hat.
Warum kommt das Coffee-Bike? „Uns fehlen Orte des zwanglosen offenen Treffs und der Gemeinschaft. Das Engagement in festen Vereinsstrukturen wird leider immer weniger und aufgrund fehlender Räume und Hallen zum gemeinschaftlichen Treffen haben wir nun dieses Projekt aus der Taufe gehoben. Wir möchten verhindern, dass unsere Orte in den Dornröschenschlaf fallen“, erklärt Initiatorin Rieger. Das Konzept stelle eine Art „Vereinsleben light“ dar, so der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Stephan Kronholz, und Vorstandsmitglied Andreas Nogga ergänzt: „Ziel sei es auch, neu Zugezogene in den Ort zu integrieren.“
„Durch die feste Installation des Kaffeehaus-Mobiliars im öffentlichen Raum kann das Coffee-Bike mit geringer Man- und Womanpower an den Start gehen“ freut sich auch Dietmar Müller, Ortsvorsteher von Bourheim. „Im Gegensatz zu den traditionellen Festen im Dorf, kann hier also mit geringem Aufwand ein wiederkehrender Treffpunkt entstehen und so die Menschen im Dorf vernetzen.“ Schophovens Ortsvorsteher, Matthias Hahn, betont noch einen weiteren Aspekt: „Das Coffee-Bike ist eine Aufwertung bestehender Veranstaltungen“, findet er und betont besonders den Gedanken der so neu belebten Kooperation zwischen den drei Dörfern.
Nach zwei Jahren ist geplant, das Projekt zu evaluieren und zu prüfen, ob es eventuell auch auf andere Orte am Indesee erweitert werden kann.
Unter der Webadresse www.nachbars-coffee.de entsteht gerade eine Internetpräsenz. Interessierte, die an den Barista-Kursen teilnehmen und das Projekt ehrenamtlich unterstützen möchten, melden sich unter dieser Adresse: [email protected]