Der Grund liegt für die Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg auf der Hand: Der Gehweg werde nicht genutzt. Weil die Anwohner aus dem Knüppelchen befürchten müssen, auf dem nur 1,40 Meter breiten Gehweg vom Durchgangsverkehr erfasst zu werden, würden sie für ihren Fußweg zur Fronhofstraße oder Haltestelle „Heinen“ die kleine, hinter dem Mühlenteich verlaufende Straße –nutzen oder sie wechselten am Knüppelchen auf den gut ausgebauten Fußweg auf der gegenüberliegenden Seite. Darüber hinaus zitierten die Antragsteller die Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt), wonach der Gehweg mit 1,40 Metern ohnehin zu schmal sei und an einer „anbaufreien Straße“ – dort, wo kein Wohngebiet sich anschließe – kein Gehweg erforderlich sei.
Das Fazit: Fiele der Gehwegs weg, wäre auch kein Geländer mehr benötigt – zitieren die Antragsteller die Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen. „Das reduziert die Kosten der Sanierungsmaßnahme und wertet das Ortsbild auf“, heißt es weiter.
Ortsvorsteher Kieven kritisierte, dass das Thema bereits älter als 25 Jahre sei. „Bald können wir 20 Jahre Bauzäune am Mühlenteich feiern“, meinte er etwa sarkastisch. Jülichs Baudezernent Martin Schulz konstatierte die Komplexität des Vorhabend, da unter anderem Straßen NRW, die Denkmalbehörde, die untere Wasserbehörde und der Wasserverband zu beteiligen seien.
Dennoch soll nun Bewegung in das Verfahren kommen. Im kommenden Planungs-, Umwelt-, Bauausschuss soll das Thema aufgegriffen werden.
Teil des Antrages der Dorfgemeinschaft war zur weiteren Aufwertung des Kirchberger Mühlenteichs, der als Bodendenkmal eingetragen ist, die Anlage eines Gewässererlebnispfades. Seit dem Mittelalter, eventuell sogar schon in spätrömischer Zeit, sei der Mühlenteich zum Antrieb der Mahl- und Ölmühlen genutzt worden. Bedauerlicherweise sei dies durch die Kanalisierung nicht mehr erlebbar. Dabei habe dieser Ort das Potenzial, für Kirchberg prägend, identitätsstiftend, wohn- und wohlfühlsteigernd zu wirken, wenn er – wie beispielsweise der Ellbach in Jülich entlang der Feuerwehr und Rathaus in Jülich – architektonisch und baulich ansprechend eingebunden und zugänglich wäre. „Wir beantragen daher die Anlage eines Fußwegs als Gewässererlebnispfads entlang des Mühlenteichs auf der Strecke zwischen Zufahrt Knüppelchen und Vorplatz Lindenhof. Für den Pfad stünden zwischen dem Ufer des Mühlentechs und dem Straßenrand rund vier Meter zur Verfügung.