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Zitadellenschüler protestieren

Den traditionellen Basar vor Weihnachten nutzten die Schülerverwaltung (SV) des Gymnasiums Zitadelle dazu, ihrem Unmut Luft zu machen: Vor fünf Jahren begannen die Ausgrabungen im Innenhof, dem früheren Pausenhof des Gymnasiums, grüne Lunge und beliebte „Chill Area“. Ein Bauzaun und Baugrube bestimmen seither das Bild und die Schülerinnen und Schüler „müssen draußen bleiben“.

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Die SV protestiert für die Öffnung des Innenhofs. Fotos: Dieter Benner
Die SV protestiert für die Öffnung des Innenhofs. Fotos: Dieter Benner
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Ein Ende ist noch nicht abzusehen. 2016 haben die Archäologen ihre Arbeiten abgeschlossen. Jetzt wäre das Land NRW als Eigner der Zitadelle gefragt, den Zustand zu ändern. Mit einer „Protestnote“ hat sich die Elternvertretung an das Ministerium gewandt, in dem es unter anderem heißt: „Das abschreckende Erscheinungsbild des Innenhofes wird der nachweislich hervorragenden pädagogischen Arbeit, die am Gymnasium Zitadelle geleistet wird, nicht gerecht. Auch für die Außendarstellung der Stadt Jülich ist diese Brache desaströs und seitdem auch für kulturelle Veranstaltungen nicht mehr nutzbar.“ Bereits beim Besuch des Landtagspräsidenten Andre Kuper in der Zitadelle im Juni hatten die Schüler ihr Anliegen vorgetragen und spontan Unterstützung von Bürgermeister Axel Fuchs erhalten. Die Stadt Jülich als Trägerin der Schule hat, wie Fuchs auf Nachfrage erklärte, bereits ein eigenes Schreiben an das Ministerium auf den Weg gebracht und zuletzt Anfang Oktober beim Besuch der Expo in München mit dem zuständigen Sachbearbeitern des BLB zusammen gestanden und auf die Dringlichkeit hingewiesen.

Zur Erinnerung: Den Anfang machte die notwendige Fällung der Linden im Innenhof der Zitadelle. Festgestellt wurde, dass nicht nur der Baum marode war, sondern auch die Wände des Schlosskellers. Die Außenmauern sollen gesichert und trockengelegt werden. Im Zuge dessen kam es zu archäologischen Grabungen, die allerlei Interessantes zu Tage förderten: eine alte Hofpflasterung mit einer Wegeführung zwischen den Schloss-Poternen, die untersucht, dokumentiert und inzwischen entfernt sind. 2015 stießen die Archäologen auf deutlich sichtbare alte Befunde eines Badehauses und Zisterne. Außerdem wurde der Abwasserkanal aus dem 18. Jahrhundert freigelegt.Gearbeitet wurde nur in den Ferien, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Vor zwei Jahren waren die Arbeiten beendet. Ein Regierungswechsel und Amtsträgerwechsel in Düsseldorf kamen und verzögerten den „Rückbau“ des Grabungsloches. Inzwischen sind die beteiligten Parteien – Schüler, Lehrerkollegium und Schulleitung sowie die Schule als Träger – mit ihrer Geduld am Ende. Taten sollen folgen.
Bei der Verleihung des MinervaPreises nahm Bürgermeister Fuchs noch einmal die Gelegenheit wahr, Ministerin IsabelPfeiffer-Poensgen, die als Laudatorin geladen war, die Bitte mit auf den Weg zu geben, sie möge sich für eine baldige Behebung der Situation einsetzen.

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Fotos: Dieter Benner und Bernhard Dautzenberg


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