Start Stadtteile Jülich Weil alle willkommen sind

Weil alle willkommen sind

Die Jugendkirche 3.9zig in der Pfarrei Heilig Geist Jülich hat ihre Messe der Aktion "Flagge zeigen" gewidmet. Damit nahm die Jugendkirche 3.9zig an einer Aktion des Bund der Deutschen Katholiken Jugend (BDKJ) teil, die nach einer Veröffentlichung der Glaubenskongregation des Vatikans, in der die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare weiterhin untersagt wird, eine Protestaktion startete.

520
0
TEILEN
Auch Pfarrer Jürgen Frisch trug an diesem Tag die Farben des Regenbogens und setzte damit ein Zeichen. Foto: Mira Otto
- Anzeige -

„Bei uns sind alle willkommen!“ leuchtete ein Projektor an eine Leinwand – das Statement der Messe und die Reaktion auf die Glaubenskongregation des Vatikans von Mitte März, in der die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare verbietet. In der Propsteikirche der Pfarrei Heilig Geist Jülich war an diesem Gottesdienstabend der Jugendkirche 3.9zig bunt. Vor dem Altar zeigte sich die ausgebreitete Pride-Flagge. Auch die Halstücher der Pfadfinder des Stamm Franz von Sales Jülich der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) waren an diesem Abend regenbogenfarben. Ebenso zeigte der Jugendtreff Roncalli-Haus mit einem ausgestellten Logo Unterstützung.

„Wir haben von der Aktion gehört und wollten mitmachen“, sagt Monja Stettner, Mitglied der Jugendkirche und ihre Mitstreiterin Lara Schür weiter: „Wir stehen dahinter. Eigentlich sollte es kein Thema mehr sein, aber es ist es immer noch.“ Auch Ester Fothen, die Gemeindereferentin für Jugendpastoral der GdG Heilig Geist, sprach davon, dass man als Gruppe etwas für die Aktion auch für die Öffentlichkeit habe planen wollen und dass es wichtig sei, sichere Orte zu entwickeln, an dem man zu dem Mensch werden könne, der man sein möchte. Denn, so fasste es die Stammesvorsitzende der DPSG Pfadfinder Franz von Sales, Barbara Lafos-Teschers zusammen: „Die Liebe Gottes ist bedingungslos.“

- Anzeige -

„Gott beschenkt mit Liebe. Und Gott schenkt uns seinen Segen, weil er uns liebt. Und Hass dagegen ist ein Fluch“, eröffnete Pfarrer Jürgen Frisch den Gottesdienst. Anschließend erhoben sich Mitglieder der Jugendkirche und setzen an der Pinnwand ein Plakat zusammen. „Alle Größen, alle Farben, alle Kulturen, alle Geschlechter, alle Regionen, jedes Alter, alle Typen“ und schließlich „alle Menschen“ wurde so lesbar. Bei dem Gottesdienst wurden damit nicht „nur“ gleichgeschlechtliche Paare, sondern die Gesamtvielfalt der Menschen mit eingeschlossen. Mit dem Vortrag der Stellungnahme des BDKJ wurde das bildliche Statement unterstrichen. Dort heißt es beispielsweise: „Die katholische Kirche darf den Segen nicht verweigern, denn der Segen kommt von Gott und nicht von den Menschen, die ihn vermitteln. […] Wir erkennen die Vielfalt und Buntheit aller Menschen und aller Liebenden an und treten dafür ein, dass alle Paare den Segen empfangen, um den sie bitten.“

Der Leiter der Jülicher Jugendkirche und der regionale Jugendseelsorger sowie Pastoralreferent Eric Mehenga hielt während des Gottesdienstes vor dem Plenum das Tagesgebet. Er sagte: „Befreie uns von der Blindheit, die nur einen Weg für alle sieht. Löse uns von den Fesseln der Vorurteile und Gleichgültigkeit.“

Ein Teil der Fürbitten, die die Besucher absendeten. Foto: Mira Otto

Auch die Besucher des Gottesdienstes waren dazu aufgerufen, selbst „Flagge zu zeigen“. Durch ein Programm namens Mentimeter konnten die Gläubigen mit der Hilfe des Smartphones ihre Fürbitten auf eine Leinwand projizieren. Außerdem wurden die Menschen in der Kirche dazu aufgerufen, niederzuschreiben, wofür sie Flagge zeigen. Das sind die bunten Zettel, die anschließend an die Pinnwand angebracht wurden.

 


§ 1 Der Kommentar entspricht im Printprodukt dem Leserbrief. Erwartet wird, dass die Schreiber von Kommentaren diese mit ihren Klarnamen unterzeichnen.
§ 2 Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.
§ 3 Eine Veröffentlichung wird verweigert, wenn der Schreiber nicht zu identifizieren ist und sich aus der Veröffentlichung des Kommentares aus den §§< 824 BGB (Kreditgefährdung) und 186 StGB (üble Nachrede) ergibt.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here