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Von Stolperfallen und Verbesserungen

Resümee zur Fahrraddemo von „Parents for Future“ und „ProRad“

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Foto: Jürgen Laufs | Parents for future
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Gründe, warum Jülich mehr für sichere Fuß- und Radwege für Kinder tun sollte, hatte Dr. Ellen Kammula von „ProRad“ einige: Selbst Rad fahren statt Elterntaxi schont die Umwelt, erhöht die Sicherheit der Kinder insbesondere zur üblichen Hol- und Bringzeit und erlaubt den Kindern mehr Autonomie und damit Selbstvertrauen. Der Weltklimatag war dafür der perfekte Tag: Nicht nur war globaler Klimastreik, sondern auch noch Mobilitätswoche und Weltkindertag.

So kamen dann auch etwa 70 Junge und Alte per Rad zum Schlossplatz, um die kinderfreundlich kurze Strecke von nur drei Kilometern vorbei am Mädchengymnasium, dem Bahnhof, der Promenadenschule und über die Große Rurstraße mitzufahren.

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Diesmal war die Demo ausdrücklich als Familienveranstaltung organisiert. Auch schon die Kleinsten konnten mit dem eigenen Fahrrad mitfahren oder saßen mit Geschwistern im Lastenrad von Mutter oder Vater. Gefahren wurde im Verband in einer kinderfreundlichen Geschwindigkeit von etwa 6 Stundenkilometern. Wie immer wurde der Protestzug von der Polizei mit zwei Wagen und zwei Motorrädern begleitet, um die sichere Querung von Kreuzungen und gefährlichen Stellen zu ermöglichen. Die Polizei bekam dafür im Anschluss auch noch einmal großen Dank von Demonstrationsleitung Jennifer Jucha von „Parents for Future“. „Durch die Absperrung der Polizei konnten wir alle sehen, wie schön es sein kann, durch die Stadt zu fahren, wenn man sich sicher fühlt. Vielen Dank dafür!“, erklärte sie.

Foto: Jürgen Laufs | Parents for future
Nach dem Fahrradumzug folgte ein offenes Mikrofon, bei dem die Teilnehmenden Wünsche und Kritikpunkte äußern durften. Als erste griff sich sogleich eine Grundschülerin aus Koslar das Mikrofon. „Ich wünsche mir einen Fußgängerüberweg auf der gefährlichen Straße, wo ich jeden morgen mit Papa rüber muss“, erklärte sie, wobei die Linnicher Straße gemeint war. Auch viele andere Stimmen kamen zu Wort, ob groß oder klein. Insbesondere fehlende oder irreführende Beschilderungen, plötzlich endende Radwege und Stolperfallen auf dem Weg wurden als großes Risiko angesprochen. Nicht nur einmal wurde gefordert, die Kölnstraße zeitweise oder ganz für den Autoverkehr zu sperren. Warum sich bei den im Mobilitätskonzept aus dem Jahr 2021 als kritisch identifizierten Kreuzungen und Wegen nicht endlich mal was tue, führte auch bei vielen zu Unverständnis.

Doch auch positive Veränderungen wurden hervorgehoben. Die an einigen Stellen in Jülich neu angebrachten roten Markierungen von Fahrradwegquerungen wurden als sehr hilfreich für die Sicherheit wahrgenommen. Und auch dass bei der Neugestaltung der Einmündung des Von-Schöfer-Rings auf die Linnicher Straße die Führung des Radverkehrs mitgedacht wurde, wurde von einer Teilnehmerin aus Broich lobend erwähnt.

In ihrer anschließenden Rede brachte Dr. Kammula die Punkte nochmal zusammen und forderte alle auf, sich zu engagieren und auch ihre Bedürfnisse an die Stadt zu kommunizieren, damit diese eine Datengrundlage für zukünftige Entscheidungen hätte. „Zusammen können wir unsere Stadt in eine Stadt der Zukunft verwandeln, eine Stadt, die attraktiv und umweltfreundlich ist. Wir können unsere Kinder und das ganze Leben in unsere Stadt bringen, und wir können unsere Zukunft sichern. Was für unsere Kinder gut ist, ist für uns alle gut.“, beendete sie ihre Rede und ließ alle mit dem Gefühl zurück, dass in Jülich vielleicht ja doch noch etwas passiert bei der Fahrradinfrastruktur.


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