Schon in jungen Jahren war er als Ritter auf allen Schlachtfeldern Nordwesteuropas anzutreffen. Aber er war nicht nur ein Abenteurer und Kämpfer, ihn zeichnete auch großes diplomatisches Geschick aus, das er bei zahlreichen Missionen bewies. Als Dank für seine militärische Unterstützung verlieh ihm Kaiser Ludwig IV. 1336 den Titel eines Markgrafen von Jülich. Damit wurde sein Land zum Fürstentum erhoben und Wilhelm erhielt zahlreiche Privilegien, darunter auch die Bestätigung, Münzen schlagen zu dürfen. Zwar hatten seit 1300 die Grafen von Jülich Münzen geschlagen, allerdings ohne offizielle Erlaubnis.
In den folgenden 20 Jahren vergrößerte Wilhelm sein Territorium und auch seine Macht als Landesherr. So gelang es ihm zum Beispiel, die Grafschaften Berg und Ravensberg für seinen Sohn Gerhard zu sichern. Eine sichtbares Zeugnis seiner Herrschaft in der Region ist der von ihm auf Burg Nideggen errichtete prunkvolle Saalbau, der am Niederrhein in seiner Zeit ohne Vergleich geblieben ist. Auf seinen zahlreichen diplomatischen Missionen hatte er höfische Pracht kennen und schätzen gelernt.
Zur Sicherung des Seelenheils seines Hofstaates und mit Genehmigung des Erzbischofes von Köln – seinem Bruder Walram – verlegte er 1342 das Stift Stommeln zusammen mit den Gebeinen der Christina von Stommeln nach Nideggen. Da seine Residenz in der Eifel doch sehr abgelegen war, ließ Wilhelm um 1340 die Burg Hambach errichten, die zentraler lag. Belohnt wurden Wilhelms zahlreiche diplomatische und militärische Missionen mit der Ernennung zum Herzog auf dem Reichstag von Metz am 21. Dezember 1356 durch Kaiser Karl IV.
Wahrscheinlich schon im folgenden Jahr ließ Wilhelm in Jülich neue Münzen schlagen, auf denen er als älterer Mann mit üppigem Bartschmuck zu sehen ist. Es ist wahrscheinlich, dass die Darstellung Wilhelm zumindest ähnlich ist. Damit wäre diese Münze vermutlich das persönlichste Zeugnis, das von diesem außergewöhnlichen Herrscher erhalten geblieben ist. Das Museum Zitadelle konnte ein Exemplar dieser Münze kürzlich erwerben und präsentiert sie im Jubiläumsjahr in einer gemeinsam mit Fachleuten erarbeiteten Blickpunktausstellung.