Für all diejenigen, die noch zweifelnd auf das Thermometer schauen, gibt es gute Nachrichten: die SWJ hat ein neues Block-Heizkraft-Werk (BHKW) in Betrieb genommen. Warum das gute Nachrichten sind? Weil es direkt am Freibad steht und dort für angewärmtes Wasser sorgt.
Wärme und Energie
2014 erwärmte die SWJ erstmals das Wasser im Freibad. Damals nur im Schwimmerbecken, gleichzeitig wurde ein „Frühschwimmtag“ eingeführt, an dem das Bad ab sieben Uhr morgens genutzt werden konnte. Das erwärmte Wasser kam bei den Besuchern so gut an, dass bereits im Jahr darauf auch das Nichtschwimmer- und das Planschbecken temperiert wurden.
Technisch funktionierte dies in den ersten Jahren mit einer Kopplung von Wärme und Energie – und mit dem warmen Wasser des Hallenbads. Das wurde nämlich entnommen und ins Freibad gebracht, um das dortige Wasser zu erwärmen.
„Funktioniert hat das mit zwei speziellen Tanklastern, die über ein besonderes Speichersystem verfügten. Durch das warme Hallenbadwasser lösten sich die sich darin befindenden Kristalle auf und speicherten durch diese Energie die Wärme. Nach der Entnahme kühlte der Speicher des Tanklasters aus, die Kristalle verfestigten sich wieder. Und dann ging es von vorne los“, beschreibt Andreas Kayser, Leiter Bäderbetrieb bei der SWJ, den Vorgang. Auch im Jahr darauf, 2016, wurde diese Lösung genutzt.
Übergangslösung für eine Saison
„Im letzten Jahr standen die Tanklaster nicht mehr zur Verfügung, darum musste kurzfristig eine andere Möglichkeit geschaffen werden“, erklärt Andreas Kayser. Denn Jülichs Freibadschwimmer wollten auf die Wasser-Erwärmung nicht mehr verzichten. Aggregate – zunächst mit Diesel, dann mit Erdgas betrieben – sorgten für Wassertemperaturen zwischen 26 und 27 Grad. „Aber das Ziel war, wieder eine effiziente Versorgung zu schaffen – und das ist über ein BHKW gewährleistet“, freut sich Andreas Kayser über die neue Lösung. Die hier erzeugte Wärme dient vollständig der Temperierung des Wassers. Der generierte Strom deckt den gesamten Bedarf des Freibads ab – doch der ist geringer als die erzeugte Energie. „Rund ein Drittel des erzeugten Stroms wird in unser Stromnetz eingespeist und in Jülich eingesetzt“, zeigt SWJ-Projektleiter Thomas Gremmer auf.
Bei aller Energie: ein bisschen Vorlauf braucht das Ganze trotzdem. Darum wurde bereits Mitte April das BHKW am Stadionweg in Betrieb genommen und die Erwärmung des Wassers gestartet. Damit pünktlich zum 1. Mai die Freibadsaison auch temperiert eingeläutet werden kann.