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Stadtgeschichtlich am Ball

Das Fußball Feriencamp zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Teilnehmer nicht nur am Ball sind, sondern auch Aktivitäten abseits des Karl-Knipprath-Stadions geplant sind.

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Start der Stadtralley am Hexenturm. Fotos: Volker Goebels
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„Hier sind mal Hexen eingesperrt worden“, meldet sich auf die Frage ein Fußballkind zu Wort. „Nein“, widerspricht eine Blondbezopfte, „hier waren Menschen eingesperrt.“ Richtig, so ist war es: Der Hexenturm als ehemaliges Gefängnis zu Zeiten des mittelalterlicher Jülich war der Startpunkt der Stadtrallye, die an Tag 4 des Camps auf dem Programm stand.

Aber nicht nur die Rallye-Bögen wurden ausgefüllt, Schirmherrin Dorothée Schenk weihte die Teilnehmer in das eine und andere Geheimnis der HERZOGstadt ein – manches kannten sie sogar schon. So wusste ein Achtjähriger Stadtkenner, wo sich der „Aborterker“, also das „Plumsklo“ des Hexenturms befindet. „Das weiß ich schon, seit ich drei bin“, naseweiste er und beeindruckte Dorothée Schenk sichtlich. Neu war vielen, warum etwa die breiten „Bänder“ über die Kleine Rurstraße führen – also als Streifen auf dem Boden. Sie sind, so erfuhren die Kicker, symbolisch ins Pflaster eingefügt als Zeichen für die römische Kastellmauer.

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Ein bisschen Marktweibertratsch aus den 1540er Jahren gab es außerdem zu erfahren: Warum konnte Pasqualini die Stadt Jülich auf Wunsch von Herzog Wilhelm dem Reichen neubauen? Weil der nicht so edler Herzog, so will es die Sage, hat Feuer legen lassen, um eine schönere Stadt bauen zu lassen. Vom Stadtbrand und vielem mehr erfuhren die Kinder und Jugendlichen auch anschaulich rund um den Marienbrunnen, dessen Säule ein fortlaufendes Band der Stadtgeschichte schmückt.

Zwei der fünf Gruppen – drei von ihnen waren einfach zu flott unterwegs – gelangten außerdem an einen Ort, den sie sonst nicht zu sehen bekommen: Auf der Orgelempore der Propsteikirche zog Dorothée Schenk nicht alle, aber zumindest zwei der wichtigsten Register des einzigartigen Instruments: Den Jülicher Regen und die Muttkrat waren auf den Wunsch von Alt-Propst Heinrich Bongard eingebaut worden. Außerdem sitzt eine metallene Nachbildung der Muttkrat höchstselbst zwischen den Orgelpfeifen und öffnet beim Ziehen des Registers das Maul zu vernehmlichen Quaken. Ein echter Staun-Effekt!

Zum Abschluss gab für alle noch das inzwischen traditionelle Panciera-Eis – spendiert von Bürgermeister Axel Fuchs.


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