Alle Sportler mit oder ohne Handicap aufgepasst: Alle Zeiger stehen weiter auf Fairness in der Sportbranche.
Dieses Jahr findet bereits zum zweiten Mal die „Inklusive und faire Sportwoche“ in der Jülicher Region statt. Dabei laden Sportvereine vom 2. Mai bis zum 7. Mai zur Teilnahme ein, mit dem Ziel, dass sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam Spaß haben. Auch Workshops werden angeboten. Das Besondere: Es wird ein größerer Fokus auf die Nachhaltigkeit und den fairen Handel von Sportartikeln gelegt.
Es gibt ein breites Angebot an Schnupperkursen, wobei die Vereine sowohl Teilnehmer als auch andere Organisationen zur Beteiligung an der Sportwoche ermuntern wollen. Einer der Leiter der Dartmannschaft DC Handpower Effects, Christoph Beckers, betont, dass keine spezielle pädagogische Ausbildung nötig sei, um Menschen mit Beeinträchtigungen teilnehmen zu lassen. Der Spaß stehe im Vordergrund, genauso wie das Gefühl von Zusammenhalt und Dazugehörigkeit zum Team. Durch die Sportwoche im letzten Jahr konnte die Mannschaft zwei neue Mitglieder gewinnen und freue sich bereits auf die diesjährige Veranstaltung.
Auch Mo Khomassi, Vertreter des Fußballvereins SG Rurland und Viktoria Koslar, plädiert für mehr Selbstverständlichkeit für Mitglieder mit Behinderungen in Sportmannschaften. Es bereichere den Verein unglaublich und sorge auch für neue Erfahrungen und das Entfallen von Vorurteilen.
„Das Schöne ist, dass man dabei ist, während die Beeinträchtigten eine unfassbare Entwicklung durchmachen. Beispielsweise verlieren sie die Angst vor Mitmenschen und das alles nur, weil die Trainer und Mitspieler etwas Geduld und Einfühlsamkeit mitbringen“, berichtet Mike Küven vom TTC Indeland. Auch Profisportler von den Paralympics würden als Vorbilder für die Gehandicapten dienen und spornten diese auch an, sich für die Sportwoche anzumelden.
Als neue Vereine nehmen dieses Jahr der Jülicher Wassersportverein und auch die Tanzschule Baulig teil. Beide Vereine freuen sich sehr über Anmeldungen und haben auch für barrierefreie Umstände gesorgt. Einzig das Jülicher Hallenbad konnte keine befahrbaren Möglichkeiten für Rollstuhlfahrer schaffen. Ebenfalls neu ist eine Gebärdensprecherin, was die Möglichkeiten zur Kommunikation vereinfachen kann.
Neben den vielen Schnupperkursen finden auch Workshops zum Thema „Nachhaltigkeit im Sport“ statt. Zunächst gibt es die Veranstaltung „Leichte Sprache – Informationen für alle leicht verständlich“, bei der es darum geht, komplizierte Texte für jeden verständlich zu machen. Das Warum ist eine berechtigte Frage, wo es bei der Sportwoche doch eigentlich um Sport gehen sollte. Aber auch in diesem Workshop geht es darum. Fokus liegt hier darauf, die Angebote der Vereine für alle zugänglich zu machen, beispielsweise für Fremdsprachige, die noch nicht so gut Deutsch können, oder für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung.
Bei dem zweiten Workshop „Inklusion im und durch den Sport – leichter als du denkst“ handelt es sich um praxisnahe Handlungsaktionen, bei denen gezeigt werden, wie Sportvereine ihr Angebot für Menschen mit Beeinträchtigung öffnen können. Ziel hier sind Trainingseinheiten für alle Sporttreibenden mit und ohne Handicap gemeinsam zu schaffen.
Als nächstes geht es um den „Sport für die 17 Nachhaltigkeitsziele“, bei dem anhand von praxisnahen und einfach umsetzbaren Optionen gezeigt wird, wie man als Sportler zu einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung beitragen kann.
Der letzte Workshop bezieht sich auf fair gehandelte Fußbälle für Schulklassen, bei dem die Teilnehmer über die Produktionsmuster der globalen Sportartikelindustrie aufgeklärt werden. Auch hier werden ebenfalls Optionen gezeigt, wie man Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung des Sports weltweit übernehmen kann.
Weitere Informationen gibt es auf www.juelich.de/inklusivesportwoche. Bei einem Teilnahmewunsch an Schnupperkursen und / oder Workshops ist eine Anmeldung bei der Stadt Jülich unter der E-Mail [email protected] oder montags und mittwochs telefonisch unter 02461/63617 möglich.
