Der „Spaziergang“ mit Kerzen der selbsternannten „Querdenker“ am Montagabend durch Jülich blieb nicht ohne Widerspruch. Dem Aufruf zur Demonstration „Jülich solidarisch“ schlossen sich unter anderem Bürgermeister Axel Fuchs sowie Vertreter von Jusos und SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und Parents for Future an.
„Wir wollten allen in Jülich eine Möglichkeit geben ihren Unmut über die Verbreitung von Fake News und Panikmache rund um die Pandemie und die Impfstoffe von Seiten der selbsternannten „Querdenker“ zu äußern,“ führt David Merz, Vorsitzender der Jusos Jülich als Anlass für die Demonstration an. Emily Willkomm-Laufs von Parents for Future hält fest: „Die größten Pandemietreiber nachdem Virus selbst sind Menschen, die mit der Verbreitung von Fake News und schlecht in Google recherchierten „Berichten“ Angst vor der Impfung machen und damit Menschen verunsichern, die mit Sicherheit keine Extremisten oder Anhänger von Verschwörungstheorien sind.“ Bürgermeister Axel Fuchs betonte: „Demonstrieren ist Demokratie – Fake News verbreiten auf Telegram ist ein Angriff auf unsere Demokratie“.
Nach dem Beginn der Demonstration in der Kleinen Rurstraße folgten die rund 15 Anhänger von „Jülich solidarisch“ den laut Polizei rund 40 „Spaziergängern“ durch die Innenstadt. Begleitet wurden die Befürworter des Impfens von unterstützenden Worten und Gesten seitens Passanten, von denen sich manche für einen Teil des Weges anschlossen. Beide Kundgebungen endeten vor dem Neuen Rathaus, getrennt von der Großen Rurstraße.
Anders als in Düren gab es in Jülich keinerlei Zwischenfälle, die ein Eingreifen der Polizei notwendig gemacht hätten.
Wie bereits in der Tageszeitung zu lesen, möchte der Anmelder der „Spaziergänger“ nicht namentlich genannt werden. Er ist aber natürlich der Verwaltung bekannt. Nach Kenntnis der Redaktion gibt es eine personelle Überschneidung zwischen den Leuten hinter den „Spaziergängern“ und der Partei „die Basis“ Kreisverband Düren. Drei Telegram Kanäle, über die „Querdenker“ Veranstaltungen im Kreis Düren beworben werden sind öffentlich einsehbar ohne das man der Gruppe beitreten muss, womit die eigene Identität preisgegeben werden müsste.