Um 11 Uhr sollten die Sirenen im ganzen Land für den Ernstfall proben. Warnapp „Nina“ informierte pflichtgemäß, aber in der Jülicher Innenstadt blieb es überraschend still. Grund genug für eine Nachfrage bei der Stadt Jülich, die mitteilte: Die Sirenen in der Innenstadt werden derzeit erst wieder montiert.
Jülicher mit mehr Lebensjahren werden sich erinnern: Immer samstags um 12 Uhr gingen die Sirenen. Da wusste jedes Kind: „Ab nach Hause! Mittagessen.“ Das ist schon lange Geschichte. Auf Nachfrage beim Ordnungsamt teilte dieses mit, dass die Sirenen nach dem Kalten Krieg – vermutlich Mitte der 90er – im Innenstadtbereich abgebaut worden waren. Die Erkenntnis war Sirenen zu jedem Zeitpunkt einen Großteil der Bevölkerung erreichen können, sind sie weltweit das verbreitetste Mittel. Daher wurde sich auch in der Stadt Jülich hierfür entschieden. Kosten: 140.000 Euro. „Das Land NRW hat hierzu zweckbestimmte Fördermittel an die Städte, Gemeinden und Kreise zugewiesen“, erläutert Kim Spenrath vom Ordnungsamt. Seit der ersten Märzwoche sei eine Fachfirma mit der Montage beschäftigt.
Wenn alle neuen Sirenen montiert sind, werden 20 Warnmeldeanlagen bei der nächsten Probealarm-Runde mit“heulen“. In den Ortschaften sind bis heute die alten Sirenenanlagen vorhanden und in Betrieb. Sie stammen größtenteils aus den 60er Jahren und werden nun entsprechend erneuert. Jeweils zwei Sirenen gibt es in Stetternich, Koslar und Barmen, je eine in Bourheim, Kirchberg, Broich, Mersch und Pattern. Ersetzt wurden die Sirenen in Lich-Steinstraß, Kirchberg, Güsten, Welldorf und Selgersdorf – hier mit einer neuen Ausrichtung nach Altenburg, Daubenrath und Lorsbeck. Neu installiert sind die Anlagen in Merzenhausen und der Innenstadt. Die Standorte sind in der Lorsbecker Straße, Nikolaus-Otto-Straße, Linnicher Straße und Am Wallgraben.