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Silver-Pub: Sláinte!

Paddy und Ross Lynch leben ihren Irish Pub im Nordviertel. Sie sind der Überzeugung: Wenn man hier etwas werden will, muss man ein bisschen „crazy sein“. Und der Erfolg und das „easy Publikum“ geben ihnen recht. Mit dem Irish Pub hat das Nordviertel sein eigenes Kommunikations- und Wirtschaftszentrum.

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Paddy (l) und Ross Lynch leben seit 25 Jahren ihren Pub. Foto: privat
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„Sein Stück Irland“ nennt Ross Lynch den Pub. Dafür steht auch der Pub: Die Atmosphäre ist gut, you are always welcome. Den Charakter machen nicht nur die Holzvertäfelung und die urig-rustikale Einrichtung aus. Die Dekoration gibt der Kneipe den Feinschliff. So stehen Whiskey-Flaschen dekorativ aneinandergereiht, hängen Wimpel der einschlägigen Biermarken von der Decke, und viele Fotos von und mit Gästen schaffen fast so etwas wie Wohnzimmeratmosphäre. Hier treffen sich Freunde, und meist herrscht daher gemütliches Gedränge. Da sitzen Studenten neben Pensionären, lehnen sich Musiker mit Wissenschaftlern, Ratsherren mit Herren aus dem Rathaus an den Tresen – hier sind alle einfach Gäste, und die babylonische Sprachverwirrung ist das „Tüpfelchen auf dem i“, das den Charme der Stammkneipe ausmacht. Der Pub steht für den irischen Spruch, der laut Ross an vielen alten Häusern seines Geburtslandes zu finden ist:Craic Agus Ceol an Mhaith anseo. Das bedeutet? „The music and fun is good here“, erklärt Paddy schmunzelnd und im Subtext: „Wann immer Du in den Pub kommst, triffst Du nette Leute, die Atmosphäre ist gut, you are always welcome.“

Das Konzept geht jetzt schon seit 25 Jahren auf. 1996 kam der Sozialarbeiter Ross als 22-Jähriger aus Irland nach Deutschland zum Praktikum – mit wenig Geld und viel Elan. Nachdem er seinen Arbeitsvertrag erfüllt hatte, fügte es der Zufall, dass er mit „Paddy Murphy’s“, einer Kette von Irish Pubs, in Kontakt kam, und so landete er über ein paar Umwege in Jülich. In seiner Heimat hatte Ross Lynch bereits in einem Vier-Sterne-Hotel gearbeitet und mit dem nötigen Unternehmergeist versehen startete er im Nordviertel durch. Es folgten die Trennung „Paddy Murphy’s“ von Jülich, und Ross trat die Nachfolge an. Seit 2002 ist sein Bruder Paddy an seiner Seite. War Paddy anfangs die „rechte Hand“, ist er inzwischen zum Organisator, Master der Reservierungen und Manager des Terminkalenders seines Bruders geworden. Ross lacht, weil ihre Mutter es kaum glauben hätte können. Schließlich sei der jüngere Bruder früher wohl ein kleiner Chaot gewesen. Davon ist nichts mehr zu spüren.

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Alle fünf Jahre, so erzählen die Brüder Lynch, würden sie ihren Pub einer Prüfung unterziehen und Veränderungen vornehmen. „Last Order“ ist etwa nicht mehr unbegrenzt bis zum letzten Gast, sondern um 1 Uhr. Seit der EM 2006 gibt es die Pub-Burger, nach Whiskey- und Bier-Tasting seit 2024 auch Cocktail-Tastings. In allem, was sie machen, sind die Iren halt ein bisschen „irre“ – crazy eben.

Wer in den Sozialen Medien unterwegs ist, sieht, wie lange und aufwändig Ross seine Gerichte vorbereitet, die er im Pub und inzwischen auch als Clubwirt des TV Blau-Weiß anbietet. Ebenso akribisch bereitet Paddy sich auf die Cocktail-Tastings vor. Da wird destilliert und isoliert, mit Farben und Eis experimentiert, ehe es über die Theke geht. Sie sind inzwischen fester Bestandteil der gastronomischen Landschaft, selbstverständlich beteiligt nicht nur am Street-Food-Festival im Kulturbahnhof, sondern auch jüngst beim Weinfest, von dem beide schwärmen. „Die Jülicher unterschätzen Jülich“, ist Ross der Überzeugung und hofft, dass sie merken, „wie geil Jülich ist“.

Freuen dürfen sich Stammgäste und solche, die es werden wollen, auf das 2. Oktoberwochenende: Rund um den 10. Oktober wird es im „Silver-Pub“ Party und Musik geben – und sicher spontane Überraschungen, für die die Lynch-Brüder inzwischen gut bekannt sind. In diesem Sinne: Sláinte!


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