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Mitgestalterin

Am 1. März hat Franziska Faßbender noch mit der stellvertretenden Ministerpräsidentin Mona Neubaur auf dem Podium gestanden, um den „Spotlight Brainergy Hub“ zu feiern. Einen Tag später steigt sie in ein Flugzeug nach Indien. Der Plan: Das Taj Mahal sehen. Die 29-jährige erfüllt sich einen Kindheitstraum. „Ich hatte von Lego eine Expeditionsserie“, erzählt sie lachend und seit sie das imposante Mausoleum am Südufer des Flusses Yamuna aus den kleinen Kunststoff-Steine nachgebaut hat, wollte sie es besuchen. Ein Traum aus Lego, der Realität wird? Fast ein Klischee für eine Master of Arts in Architecture.

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Franziska Faßbender. Foto: Dorothée Schenk
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„Was mir so viel Freude bereitet ist, Dinge wachsen zu sehen“, sagt die Verantwortliche für Architektur und Hochbau-Management im Brainergy-Park und strahlt. Das ist es, was die junge Frau sofort vermittelt: Begeisterung und Freude an dem, was sie tut. „Von Anfang an war es meine Aufgabe, eine Vision vom Brainergy-Hub zu entwerfen.“ Dessen Planungsphase ist jetzt abgeschlossen, so dass es nun in die Umsetzung gehen kann. Es gelte „das Team zusammenzuführen und die Aufgaben, die wir als Bauherr haben, zu übernehmen, zu hinterfragen, zu organisieren, den Zeitplan durchzudrücken“, zählt Franziska Faßbender auf. Hinterfragen ist ihr vornehmster Auftrag: „Sind wir noch an der Vision dran oder weichen wir gerade zu weit ab? Welche Fachplaner brauchen wir noch? Wie bekommen wir Charakter in das Gebäude?“

Ganz schön viel Verantwortung für den Berufsstart. Und die Selbstzweifel waren entsprechend groß als sie mit dem „Master“ von der FH Aachen in der Tasche die Zusage vom Brainergy-Park für diese Position erhielt. Sie habe sich die Frage gestellt: „Trau ich es mir zu?“ und die Antwort war: „Nein, aber ich mach es trotzdem!“ erzählt Franziska Faßbender lachend. Das wichtigste sei: „Man muss sich und seinen Stolz überwinden, und die Erkenntnis haben: Ich muss nicht alles wissen.“ Vieles sei mit Menschenverstand zu lösen und letztendlich ginge es darum zu verstehen, dass es ein Team gebe, das einen ergänze. „Und man muss wissen, wo man sich die Informationen herholt, die man braucht, um kompetent aufzutreten“, sagt sie grinsend und ergänzt ernster: „Alle sind mir – würde ich sagen – auf Augenhöhe begegnet. Die einzige, die immer so ein bisschen Angst hatte, dass es nicht so ist, war ich selbst“, sagt sie. „Man wächst da rein.“

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Das passiert aber nicht nur von selbst, es ist auch der eigene Antrieb. Mit einem kleinen Umweg über zwei Semester BWL an der Hochschule Niederrhein zeichnet sich Franziska Faßbenders Weg durch Zielstrebigkeit aus: So, wie sie als Kind wusste, dass sie zum Taj Mahal wollte, und sich schon als Masterstudentin den Fernreisetraum Südamerika mit einem Gastsemester in Chile erfüllte, wusste sie nach verschiedenen Praktika in Planungsbüros: „Ich will nicht zeichnen, es meinem Chef vorlegen, wieder ändern. Ich wollte ins Management und Projekte ausführen.“

Am Ball zu bleiben, durchzuhalten und diszipliniert zu sein, das hat Franziska Faßbender von Kindbeinen an gelernt: Seit sie fünf Jahre alt war, steht sie beim Tennis-Club Schiefbahn e.V. auf dem Platz. Heute spielt sie mit ihrer Mannschaft in der 2. Verbandsliga. Hier, so sagt sie, lernte sie Teamplay und „durch Täler zu gehen, wenn es eine Saison nicht läuft“. Bauen sei wie ein Labyrinth aus Fortschritten und Rückschlägen. Davon dürfe man sich nicht beeindrucken lassen. Eine weitere Parallele sieht Franziska Faßbender: „Man steht zwar alleine auf dem Platz, aber man muss für die Mannschaft die Punkte sammeln.“

So sieht die Willicherin, die im Schatten des Neersener Schlosses aufgewachsen ist und heute dort wieder lebt, die Entwicklung des Brainergy-Parks als Gemeinschaftsleistung. Dankbar ist Franziska Faßbender für das Vertrauen, das in sie gesetzt worden sei. „Es ist ein Privileg, dass ich das Projekt mit begleiten darf und sie es mir zutrauen und ich mit gestalten kann, Das ist schon … besonders.“

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Dorothée Schenk
HERZOGin mit Leib und Seele. Mein HERZ schlägt Muttkrat, Redakteurin gelernt bei der Westdeutschen Zeitung in Neuss, Krefeld, Mönchengladbach und Magistra Atrium der Kunstgeschichte mit Abschluss in Würzburg. Versehen mit sauerländer Dickkopf und rheinischem Frohsinn.

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