Wochenlang haben Carsten und Gerd-Willi Cremans ein viele Seiten starkes Hygienekonzept entwickelt, das am 13. Oktober die Zustimmung der Stadt Jülich erhielt. Wegen der so umsichtigen Planung wird der Weihnachtsmarkt trotz der jüngsten Entwicklungen kurz vor Redaktionsschluss stattfinden können.
Zwölf Tage früher als üblich wird auf dem Schlossplatz das Lichterspiel und Budentreiben beginnen: In einer „stillen Eröffnung“ werden schon am Freitag, 6. November, Benjamin Lövenich als Werbegemeinschaftsvorsitzender und Axel Fuchs als Bürgermeister ein Absperr-Band durchtrennen und damit den 48. Weihnachtsmarkt für die Besucher freigeben. Bewusst entzerren wollten die Veranstalter in Zeiten von Corona und haben sich nicht nur für eine Verlängerung um das gut Dutzend Tage entschieden, sondern auch für eine räumliche Erweiterung. Zusätzlich zum bekannten Areal findet eine Vergrößerung in Richtung Schlossstraße statt. Dort wird ein Bauzaun als Begrenzung aufgebaut, damit kein „Querverkehr“ auf den Weihnachtsmarkt strömen kann. Denn wie im Einzelhandel werden die Besucher einem „Verkehrsleitsystem“ folgen müssen. Auch hier gilt die Einbahnstraße und für die Beschicker nur ein einseitiger Aufbau ihrer Stände.
Vier Eingänge und drei Ausgänge sollen für einen im wahrsten Sinne reibungslosen Ablauf sorgen. An der Schlossstraße / Ecke Kapuzinerstraße und in der Verlängerung Richtung „Kleine“ Römerstraße hin sind Ein- und Ausgänge. Nur hinein kommen Besu- cher von der Kölnstraße aus auf der Seite des Mahnmals und nach der Budenrunde auf der gegenüberliegenden Seite an der Kölnstraße wieder hinaus. 900 Besucher sind für den Platz zugelassen. Security wird zu den bekannten Stoßzeiten an den Ein- und Ausgängen mit untereinander vernetzten „Clickern“ – also Zählern – bestückt für die Einhal- tung der maximalen Gästezahl sorgen. Zu erwarten ist, dass rund die Hälfte der Besucher bummelt, während die zweite Hälfte sich in einer der drei Lokalitäten zum Glühwein und anderen alkoholischen Getränken treffen. Thekenbetrieb wird es keinen geben, dafür Außenterrassen. Sandra Breuer formuliert es mit einem Schmunzeln für die veranstaltende Werbegemeinschaft so: „Man kann sich das vorstellen wie in einem 5-Sterne-Restaurant: Man kommt an, wird in Empfang genommen, ein Platz wird zugewiesen, und es wird bedient.“ Dass Zettel mit Kontaktdaten ausgefüllt werden müssen, ist ja inzwischen jedem selbstverständlich. Hella Eschweiler, diesmal mehr ins Zentrum gerückt, wird etwa 120 bis 130 Sitzplätze anbieten, im Pavillon der Firma Hennes Events sind es rund 220 Plätze. Bei Sabri Halili, der in Nachbarschaft des Denkmals für den 99-Tage-Kaiser Friedrich III gastiert, werden weitere 80 Personen Platz finden. Dafür entfällt das Essenszelt.
Eine weitere Änderung: Die Musik wird ausschließlich vom Band kommen können. Es wird keine Bühne mit Programm geben, einerseits um Menschenansammlungen zu vermei- den, andererseits kann der verordnete Abstand zwischen Chören und Musikmachenden zum Publikum nicht eingehalten werden.
Ansonsten dürfen sich vor allem die Kleinen auf Bewährtes freuen: Das Karussell fährt (dessen Flächen werden regelmäßig desinfiziert), der Nikolaus wird da sein – allerdings nicht lustwandelnd, sondern an einem festen Standort, an dem Kinder sich aus einem Körbchen die Süßigkeit coronakonform herausnehmen können. Auch das Kasperle wird den Weihnachtsmarkt besuchen. Im Angebotsrund werden Kunst- und Handwerkliches von Korb bis Schmuck, Gewürzen bis Strickwaren und Dekoratives geboten. Neu im Pot- pourri ist Eventcaterer Plantikow an der Stirnseite des Platzes und „ums Eck“ ein 6 x 12 Meter großer Stand, in dem sich in wechselnder Besetzung Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen präsentieren. Bis zwei Tage vor Heiligabend haben Bummler Ge- legenheit zum Gang über den Weihnachtsmarkt.
WEIHNACHTSMARKT FR 06|11 – 22|12
Werbegemeinschaft Jülich | Schlossplatz | MO bis SA 10:30-20:00 Uhr /
SO 11:00-20:00 Uhr | Ausnahmen: Volkstrauertag (15.11.): 13:00-20:00 Uhr,
Totensonntag (22.11.): geschlossen | Eintritt frei