Fünf Stunden CCKG Trunksitzung! Abstinenz fördert Kreativität: Der Prinzident Uwe Mock ist zurück und sein blau-weißes Narrenvolk lag ihm zu Füßen und trug ihn auf virtuellen Händen. Ja, das hatte wieder etwas von dem Anarcho-Karneval, den die Jülicher so schätzen: Ob „Sitzen und saufen“ (was bei der Trunksitzung, die ja stets eine „Stehung ist eigentlich nicht vorkommt) oder „Tequila“ – die musikalischen Mitbringsel des Dreigestirns mit dem „überqualifizierten“ Präsidenten Mock in der Doppelrolle als Uwe der 3. Erste, der „einzigen schwangeren Jungfrau im Rheinland, Fussia, die I., und dem Landschaftsbauern Thorsten, dem 2. Ersten waren minimalistisch im Aufwand und maximal im Erfolg. Dass die Jecken mit der Achterbahn fahren, gehört einfach dazu, dass aber ein Fahrrad versteigert wird, das hat es tatsächlich von der CCKG-Bühne noch nicht gegeben.
Von Anfang an brachte die Hausband Les6Kölsch1Cola den Saal auf Temperatur. Schon seit Jahren übernehmen neben dem Präsidenten-Duo Uwe Mock und Axel Fuchs die Herren David Ningelgen und Claudio Psycholuna D’Orsaneo die Gesangsparts und präsentieren auch immer wieder neue Hits, die zu CCKG-Evergreens werden. Apropos „Haus“: Das auch in der vierten Dekade keine Übersättigung eintritt, verdankt die Café-Cholera-Gesellschaft seinen Eigengewächsen – ob Pflaumen Flücken mit seinen Lobeshymnen auf die Heimatstadt, den heimgekehrten Mariechen, die inzwischen auf ein Duo zusammengeschrumpft sind, dem grandiosen Fernsehbalett, dass stets den etwas morbiden Touch des Karnevals auf dem Schirm und in den Beinen hat, und die Prinzengarde, die nicht nur die Aufgabe hat, das Dreigestirn zu flankieren, sondern aus der sich eine stabile Band mit immer neuen Überraschungsmomenten fest etabliert hat. Dazu gibt es immer auch ein fein produziertes Video. In dieser Session heißt das Motto: „Ich geh mit Bierchens ins Bett„, frei nach der Vorlage der „Punkrocklegende Robbie Williams“, wie Klaus Schweitzer als Bandleader ankündigte. Sie ließen außerdem das „Mariechen“ Leia und die „Toten Funken“ tanzen – „Alaaf’man„!
Als neue Bühnenbutlerin war Fatima neu in der Formation der Butler dabei, die – wie könnte es anders sein – Bier aus dem Hut zauberten, ehe sie noch einmal die Blue Man auf die Bühne stellten. Klassiker! Auch wenn Männer in Rüschenunterwäsche an sich schon närrisch sind. Männer in Unterhemden gab es dagegen beim Männerballett der KG Rurblümchen zu sehen – treue und gern gesehene Gäste bei der CCKG. Sie lösten Begeisterungsstürme als menschliche Rennmaschinen aus – und das war nicht die erste der ersten Raketen des Abends, die bekanntermaßen im „Kommando Winnetou“ enden. Enden – das ist bei der CCKG ja erst, wenn sich alle in den Armen gelegen haben und noch bis tief in die Nacht den Ausklang gefeiert haben.
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