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Laudatio für Kirsten Müller-Lehnen

Laudatio auf Kirsten Müller-Lehnen durch Dorothée Schenk, Kunsthistorikerin M.A., anlässlich der Verleihung des Stadtmarketing-Preises 2025 beim Neujahrsempfang am 9. Januar 2025.

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Dorothée Schenk. Foto: PPP
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Wer Kirsten Müller-Lehnen kennt, der kennt auch ihr Lachen. Sie ist eine Frau voller Energie, Unternehmungs- und Lebenslust. Mit ihrer gewinnenden Art ist sie eine großartige Botschafterin für Jülich! Und das schon ihr halbes Leben lang – und das auf den unterschiedlichsten Feldern: Gute Gründe für die heutige Auszeichnung mit dem Stadtmarketing-Preis 2025.

Wer oder was ist Kirsten Müller-Lehnen?
Ein Powerfrau – das ist offensichtlich. Alles weitere lässt sich nicht in zwei Sätzen sagen – ich hoffe aber, dass ich mich kurz fassen kann.

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Sie ist der Widerspruch in sich: Eine rheinische Frohnatur, gebürtig in Niedersachsen, den Duft der weiten Welt in Berlin genossen und schließlich über Bonn und Aachen in dem damals doch eher provinziellen Jülich angekommen – und geblieben. Sie ist studierte Innenarchitektin und studierte Soziologin. In diesem breiten Spektrum erstreckt sich das Wesen von Kirsten Müller-Lehnen.

Sie ist Netzwerkerin, Teamplayerin und doch oft „die erste“: Eine Pionierin mit vielen Facetten.

In ihrer Heimatstadt Hannover war sie die erste, die sich zur technischen Zeichnerin im Maschinenbau ausbilden ließ: Zur Lehre gehörten – im Blaumann – Drehen, Schweißen, Fräsen. Sanitärräume für Mädchen? Fehlanzeige! das war prägend: sich behaupten in einer Männerwelt. Viele Jahr später sollte Kirsten Müller-Lehnen die in Jülich die erste Gleichstellungsbeauftragte werden. Ihre Mission: Mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, Möglichkeiten der Teilzeitarbeit zu schaffen und den Wiedereinstieg nach der Kleinkinderziehung zu ermöglichen.

Im August 1986 wurde die Gleichstellungs-Stelle eingerichtet – die zur Hälfte dem Feld „Sozialplanung“ vorbehalten war. So widmete sie sich dem Thema „Menschen mit besonderen sozialen Problemen – Schweizer Siedlung“. In Verbindung mit dem SkF gelang – wenn auch keine Verbesserung der Wohnsitzung, so doch – eine Verbesserung der sozialen Struktur. Vorbildlich!

Mit Kirsten Müller-Lehnen entstand der Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“, der seinen Sitz in Jülich hat und bis heute im ganzen Kreis Düren einzigartig ist. Er übernimmt die wichtige Aufgabe, Frauen zu ermutigen, zu unterstützen und aus unerträglicher Zweisamkeit in eine sichere Selbständigkeit zu kommen.

Seit 2003 widmete sich Kirsten Müller-Lehnen, die in Anfang der 1980er übrigens auch Mitbegründerin des Frauenmuseums in Bonn war – ausschließlich in der Kunst: mit Malerei, Objekte, Installationen, Texte.

2007 schloss sie sich dem Verein Dreieck – traingle – driehoeck an und wurde so kulturelle Botschafterin der Stadt Jülich in der Euregio.
Das überregionales Netzwerk für Frauenkultur fördert den Austausch zwischen Trägern der freien und öffentlichen Kulturarbeit in Belgien, den Niederlanden und Deutschland in den Bereichen: Bildende Kunst, Literatur, Musik und Tanz. Sie beteiligten sich etwa 2008 an den KunstFELDER im indeland

2009 übernahm sie für 12 Jahren den Vorsitz des Kunstvereins – auch hier netzwerkend und als Botschafterin für die Stadt Jülich aktiv.

2018 schlug der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Gunia zum 40-jährigen des Kunstvereins vor, das bestehende Motto „Historische Festungsstadt – moderne Forschungsstadt“ um den Zusatz „aktive Kunststadt“ zu erweitern. Das spricht für sich.

In inzwischen über 160 Ausstellungen sind regionale aber auch überregionale Kunstschaffende mit der Stadt Jülich durch den Jülicher Kunstverein bekannt gemacht worden. Die Preisträgerin selbst sagt über ihr Ehrenamt: „Für mich hat sich damit eine neue Welt eröffnet.“

Kirsten Müller-Lehnen hat nicht nur administrativ die Geschäfte geführt, sie war Ideengeberin: Kooperationen mit Schulen, mit Kindergärten und schließlich auch mit Seniorenheimen – Kunst mit Demenzerkrankten – gehören dazu. Zuletzt die Eröffnung der Kunstwerkstatt in der Düsseldorfer Straße – kindgerecht, erwachsenengerecht, barrierefrei.

„An Wegbegleitern reizen mich die Reibung und das gemeinsame Wachsen. Großzügigkeit und Verlässlichkeit finde ich unabdingbar.“ Vokabeln, für die die Preisträgerin leibhaftig steht.

Alle ihre Aktivitäten tragen zum positiven Image Jülichs als Kulturstadt bei. Vielen Dank, liebe Kirsten Müller-Lehnen und herzlichen Glückwunsch.

Zum Artikel Gut aufgehoben in Jülich


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