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Kunstgeschöpf KI

Besinnlichkeit und künstliche Intelligenz sind zwei Worte, die auf den ersten Blick nicht allzu viele Gemeinsamkeiten haben. Wie sie zusammengehen und dass KI nicht nur negative Seiten hat, das zu zeigen, war die Idee hinter der Einladung zur "Besinnlichen Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz" in die Saleskirche.

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Alfred Hermes. Foto: Britta Sylvester
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Alfred Hermes, Mitglied der Gemeinderats und als studierter Informatiker gewissermaßen im Themengebiet Zuhause, führte sein Auditorium durch einen Abend mit vielen Informationen. Ursprünglich habe er seinen Vortrag für den kirchlichen „Familienkreis“ geplant, aber als es dann „ein bisschen mehr“ wurde, beschloss Hermes, eine größere Öffentlichkeit zu suchen. Einen Bezug zur Kirche schaffen und zeigen, wo man KI als Hilfsmittel einsetzen kann, waren seine Absichten.

Rund 40 Menschen waren der Einladung gefolgt und erfuhren unter anderem, dass künstliche Intelligenzen nicht nur simple Fragen beantworten, sondern sogar Gemälde schaffen und Andachten planen können. Auch Geschenke aussuchen und wohlgesetzte Worte zu Glückwünschen formulieren, kann ChatGPT. Soweit, so vermeintlich harmlos. Bezugnehmend auf die babylonische Sprachverwirrung der Bibel, sprach der Redner auch die inzwischen recht bekannte – und für viele erschreckende Fähigkeit – künstlicher Intelligenzen an, Stimmen überzeugend klonen zu können. Hermes zeigte sich überzeugt, dass KI „ganz real“ dabei helfen kann, dass Menschen sich rein sprachlich besser verstehen – eine andere Art von Sprachwunder also.

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In seinem rund einstündigen Vortrag stellte der Redner einige Meilensteine in der Geschichte von KI vor wie etwa den Physik-Nobelpreis, der im Jahr 2024 an John Hopfield und Geoffrey Hinton für die Erforschung künstlicher neuronaler Netzwerke, also die Basis von KI, ging. Auch das Kunstwesen „AI-Da“, ein humanoider Roboter, der ein Kunstwerk erschuf, das für mehr als eine Million Euro versteigert wurde, thematisierte Hermes. Auch eher Vergnügliches beinhaltete der Vortrag, wenn Hermes etwa seine Versuche präsentierte, zusammen mit ChatGPT eine KI-Maus zu entwerden. Dass KI menschliche Kreativität erreiche, würde dennoch wohl nie geschehen, zitierte Alfred Hermes die Künstlerin Maria Fernandes, deren Marienrelief die Saleskirche ziert.

„Die Gedanken sind frei“ – mit diesem Lied leitete der Redner seinen Vortrag ein. Dem Motto folgend das Fazit des Vortrags: Unter dem Strich hätte ein wenig Diskussion dem Abend gut getan, denn der eine oder andere Besucher erweckte durchaus den Eindruck, über das Gehörte seine eigene Meinung kundtun zu wollen. Auch wurde nicht ganz deutlich, wo die positiven Aspekte einer KI gerade in Bezug auf Kirche liegen. Aber, und auch das war die erklärte Absicht hinter dem Abend: „Ich wollte zum Nachdenken anregen“, so Alfred Hermes, der abschließend dazu einlud, sich gerne mit Fragen und Anmerkungen an ihn zu wenden und, vielleicht im Rahmen einer Maiandacht, das Thema noch einmal aufzugreifen.


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