Die Kinder waren sehr motiviert beim Experimentieren, Verständigungsprobleme gab es nicht. Da es für die meisten Kinder ihr erster Besuch in einem Chemie-Labor war, fehlten im Umgang mit den Gerätschaften die Vorkenntnisse, so dass sie aus Sicherheitsgründen sehr kleinschrittig und vorsichtig angeleitet wurden. Zu Beginn lernten alle, wie man ein Streichholz richtig entzündet, um damit ein Teelicht und später den Bunsenbrenner anzumachen. Über dem Bunsenbrenner wurden verschiedene feste Stoffe wie eine Münze, ein Nagel oder Eisenwolle erhitzt und beobachtet, wie die Materialien über der Flamme reagierten. Selbstverständlich waren dazu alle Teilnehmer mit Schutzbrillen und Laborkitteln ausgestattet worden. Im letzten Abschnitt erhitzten die Kinder Wasser in einem Reagenzglas und filterten unter Zugabe von Milch aus einem Cola-Getränk den Farbstoff heraus. Alle Kinder hatten viel Spaß und waren in den drei Stunden konzentriert bei der Sache.
Die Gemeindesozialarbeit bietet in Kooperation mit dem Science College von Haus Overbach mehrmals im Jahr Workshops unter der Überschrift „Naturwissenschaftliche Experimente“ mit geflüchteten und einheimischen Kindern und ihren Eltern an. Veranstaltungsorte sind Jülich, Linnich und Titz-Rödingen. Krönung in diesem Jahr war der Workshop „Chemie“ im Labor des Science College auf dem Campus von Haus Overbach in Jülich-Barmen. Als Dozenten fungieren eine Heilpraktikerin mit langjähriger Erfahrung in der pädagogischen Arbeit mit Kindern, insbesondere Kindern mit Ängsten, sowie ein Pädagoge mit langjähriger Erfahrung in forschendem Experimentieren mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sie bereiten dieses aufsuchende Experimentierangebot thematisch vor und führen es durch. Das Augenmerk der Dozenten liegt auf einer verbindenden und konfliktlösenden Atmosphäre für Kinder und begleitende Familienangehörige, unabhängig von vorangegangenen (traumatisierenden) Ereignissen. Kinder und Jugendliche sollen das Experimentieren als zwanglos und selbstbestimmt erleben können.
Beim Experimentieren steht bei den Kindern das konkrete Tun, die Beschäftigung mit der spannenden Sache im Vordergrund, sodass die Naturwissenschaft im Zentrum des gemeinsamen Interesses steht. Das Experimentieren ermöglicht gleichzeitig einen niedrigschwelligen Zugang und hilft über etwaig vorhandene Sprachbarrieren. Ein solches Gruppenangebot ermöglicht eine gute Basis für weitere Schritte der Integration und sozialen Begleitung.
Weitere Informationen zu den Workshops gibt es im Büro der Caritas-Gemeinde-sozialarbeit bei Sylvia Karger, Telefon: 02461 6226300.