Ganz so groß wie in Bonn oder Düsseldorf ist es sicher nicht, aber auch in Jülich gibt es ein kleines, aber feines Kirschblütenfest. Einmal jährlich lädt Wolfgang Hommel Freunde und Bekannte auf den Schlossplatz, um unter den leuchtend rosafarbenen Blüten der acht japanischen Kirschen auf deren „Geburtstag“ anzustoßen. Anderthalb Jahre habe es dann gedauert, berichtete der Initiator, bis der richtige Standort für die jungen Bäumchen gefunden worden sei. „Wie lange dieser Geburtstag jetzt her ist, könnt Ihr ja selber ausrechnen“, schmunzelte Hommel gut gelaunt. „Es bleibt jedenfalls weiterhin eine Freude zu sehen, dass diese Spendensammlung zwar keine Früchte, aber Blüten trägt.“
Den passenden Ort zu finden, ist nicht ganz einfach gewesen, erzählte Hommel weiter, die großen Platanen werfen zu viel Schatten. Deswegen stehen nun auch nicht alle in einem gemeinsamen Rund, dem schönen Anblick tut das keinen Abbruch. Die Idee zur Baumspende sei übrigens nicht von ihm, vielmehr habe die Stadt nach einem heftigen Sturm, der für allerlei Schäden an den Schlossplatzbäumen gesorgt hat, um Spenden geworben, erläutert Wolfgang Hommel, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass nun seit inzwischen fünf Jahren das Jülicher Kirschblütenfest gefeiert werden kann. Auch andere Jülicher hätten Bäume gespendet, so Hommel weiter.
Dass die Wahl allerdings ausgerechnet auf „Prunus serrulata“ gefallen ist, ist tatsächlich ganz allein seine Idee gewesen: „Für mich gehört dieser Baum einfach zu Jülich.“ Ob an der Kartäuser oder an der Aachener Straße, in den Nachkriegsjahren gepflanzt, haben diese Bäume dem Stadtbild seitdem jedes Jahr im Frühling einen rosafarbenen Anstrich verpasst. Und wenn es nach Wolfgang Hommel und seinen Gästen geht, bleibt das auch weiterhin so.