Zusammen mit der Bundespolizei und zwölf weiteren Bundesländern beteiligt sich auch die Polizei Nordrhein-Westfalen an der Schwerpunktwoche zur Prävention gegen Taschendiebstahl. „Täter sollen gar nicht erst zugreifen können“, sagt Herbert Reul. Der Minister des Innern in Nordrhein-Westfalen setzte heute ein deutlich sichtbares Zeichen gegen diese Form der Alltagskriminalität. Mit Sprühkreide und einer großen Schablone brachte er den Warnhinweis „Taschendiebe“ auf den Asphalt in der Düsseldorfer Altstadt auf und läutete damit die Schwerpunktaktion ein.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kriminalkommissariats „Kriminalprävention und Opferschutz“ der Kreispolizeibehörde Düren sind am Donnerstag, 28. September, zwischen 10 und 13 Uhr in Jülich auf dem Schlossplatz, um die Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren. Mit Infomaterial und in Gesprächen möchten sie erläutern, welche unterschiedlichen Maschen und Vorgehensweisen der Tätergruppen bekannt sind. Darüber hinaus geben sie Tipps und Hinweise, welche Vorkehrungen getroffen werden können, um sich zu schützen.
Taschendiebstahl gehört mit zu den häufigsten Delikten im öffentlichen Raum. Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen (PKS NRW) bestätigen das. „Wir setzen auf Aufklärung und Sensibilisierung“, so der Minister. Laut PKS NRW wurden im größten Bundesland Deutschlands im Jahr 2022 insgesamt 37.321 Taschendiebstähle angezeigt, 2021 waren es 27.577. „Was zu aller erst dabei hilft, den Ganoven ihr Handwerk zu legen: Wachsam sein. Wer seine Tasche im Blick hat, macht es den Langfingern schwer“, so Herbert Reul. „Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu schärfen. Also: Augen auf und Tasche zu!“
Die meisten Fälle von Taschendiebstahl bleiben unaufgeklärt, da die Tat von den Opfern häufig nicht gleich bemerkt wird. Taschendiebe sind oft professionelle Täter, die nicht selten in Teams arbeiten. „Niemand solle aus Scham, Opfer geworden zu sein, davon absehen, eine Anzeige zu erstatten. Suchen Sie dann schnellstmöglich die nächstgelegene Polizeibehörde auf oder wählen Sie die 110,“ appelliert Herbert Reul.
Taschendiebe lassen sich sehr häufig am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute. Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper. Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm. Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah. Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.