Gewalttaten gegen Juden und jüdische Einrichtungen in Deutschland nehmen zu. Darauf reagiert die Jülicher Gesellschaft, indem sie das Jahr 2023 unter das Motto „Jüdisches Leben gehört dazu“ stellt. Die Jülicher Gesellschaft lädt daher alle engagierten Demokraten ein, nach zwei Jahren „Corona-Pause“ an der Veranstaltung am 26. Januar um 18 Uhr in der Schlosskapelle in der Zitadelle teilzunehmen.
Traditionsgemäß wird im Rahmen dieser Veranstaltung der Preis für Zivilcourage, Solidarität und Toleranz verliehen. Preisträger 2023 ist Ralph Loevenich. Der engagierte Schulseelsorger setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, jungen Menschen das jüdische Leben näher zu bringen. Immer mehr Menschen kennen keinen Juden, wissen fast nichts über das Judentum. Das darf so nicht bleiben. Heinz Spelthahn: „Hitler darf nicht gewinnen.“
Zudem werden auch Jugendliche aus den Gemeinden des Nordkreises vorgestellt, die sich in verschiedensten Projekten gegen Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt oder für Zivilcourage, Solidarität und Toleranz engagiert haben, zum Vorbild für andere Menschen.
Dr. Peter Nieveler, der Gründungsvorsitzende der Jülicher Gesellschaft wird an 20 Jahre „Jülicher Gesellschaft“, Heinz-Peter Schüller und Timo Ohrndorf an das „Judenhaus des Kreises Jülich“ (Villa Buth) in Kirchberg erinnern. Die Veranstaltung wird mit Musik von Thorsten Krause (Klavier), Martin Busch (Klarinette) und Bernhard Wesselmann (Kontrabass) ergänzt.
Die Jülicher Gesellschaft will jungen Menschen nahebringen, diese Werte im Gedenken an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte in die Zukunft zu tragen. Eine freiheitliche Grundordnung ist keine Selbstverständlichkeit, sie muss immer gestaltet und verteidigt werden. Das war den Schöpfern unserer Verfassung, des Grundgesetzes, präsent. Sie haben daher die „wehrhafte Demokratie“ erfunden: die liberalste Verfassung weltweit verbunden mit Brandmauern zu ihrem Schutz.