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Krankenhaus bekommt einen Leuchtturm

Der Mediziner Gerald Wilmsmann ist an das St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich zurückgekehrt und übernimmt nun den Posten des Chefarztes in der Pneumologie, der Lungenheilkunde. Nach 15 Monaten am Bethlehem Gesundheitszentrum Stolberg nimmt er auch wieder seine Arbeit an der pneumologischen Ambulanz in Jülich auf, die 2004 eröffnet wurde. Damit wird in der Caritas Trägergesellschaft West, der das St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich angehört, zum ersten Mal die Pneumologie zu einer eigenen Abteilung eines Krankenhauses. Das ist in der Region einzigartig.

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Foto: Mira Otto
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Warum widmen sie sich der Pneumologie?

Gerald Wilmsmann: Die Entscheidung, Pneumologe zu werden, habe ich während der Ausbildung zum Onkologen getroffen. Ich war damals an einem Duisburger Krankenhaus, und mein Gebiet dort waren Patienten, die Kopf- und Halstumore hatten. Die Entwicklung von Kehlkopf- oder Zungenkrebs ist quasi der gleiche Weg wie die Entwicklung von Lungenkrebs. Demzufolge hatte ich nicht nur Patienten mit Kopf- und Halstumoren, sondern auch mit Lungentumoren. Peu à peu wurde mein Interesse an der Pneumologie geweckt, und ich habe die Ausbildung zum Pneumologen gemacht. 2004 habe ich am St. Elisabeth-Krankenhaus die pneumologische Ambulanz eröffnet und bis 2019 geführt. In dieser Zeit habe ich fast alle bronchoskopisch durchführbaren Interventionen vorgenommen – beispielsweise Tumordiagnostik und Stentimplantationen.

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Gerald Wilmsmann war also schon mal am St. Elisabeth-Krankenhaus tätig gewesen. Warum haben Sie gerade diesen Mediziner wieder zurückgeholt?

Geschäftsführerin Judith Kniepen: Wir wollen die Krankenhäuser leistungsorientiert ausbauen. Die Pneumologie, die Herr Wilmsmann hier bereits aktiviert hatte, soll ein sogenannter Leuchtturm, also eine Spezialität des St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich, werden. Diesen sehe ich am Standort Jülich richtig angesiedelt, so dass wir wieder ins Gespräch gekommen sind und das auch zu meiner Freude umsetzen konnten.

Herr Wilmsmann, wie werden Sie ihre Tätigkeit am St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich prägen? 

Gerald Wilmsmann: Es wird zwei Schwerpunkte geben: Das ist zum einen die Erkennung und Behandlung von Tumorerkrankungen. Hier gibt es bundesweit eine deutliche Zunahme an Fällen, und der Bedarf ist damit groß. Wir haben seit eh und je eine chirurgische Abteilung, die gut gelungen operieren kann.

Zum andern werden wir die klassischen pneumologischen Erkrankungen wie beispielsweise Asthma, COPD und Lungenfibrosen behandeln. Hier gibt es bestimmte Diagnostiken und Behandlungen, die sehr kostenintensiv sind. Diese werden wir in der Ambulanz abbilden, weil wir durch diese Auslagerung das Krankenhaus nicht belasten. Denn Ambulanz fällt nicht in den stationären Bereich des Krankenhauses.

Wo wird man Sie im Krankenhaus Jülich als Patient zu sehen bekommen?

Gerald Wilmsmann: Bei den Visiten, auf der Station und auf der Ambulanz. Die Visite ist für einen Internisten die Operation. Da findet eigentlich die Medizin statt. Meine Aufgabe ist es auch, die Patienten zu fragen, warum sie da sind und welche Symptome sie haben. Nichts ist wichtiger als die Fragerei in der Lungenheilkunde, denn dieses Organ hat eine extrem große Kommunikationsfläche zur Umwelt. Da ist es nicht selten der Fall, dass sich Umweltfaktoren in der Lunge spiegeln. Hobbies, Haustiere, Beruf – man bekommt Teilbefunde, die schließlich zu einem Endergebnis führen. Wie bei einem Puzzle, nur dass man das Bild vorher nicht kennt. Das ist auch der Vorteil der Ambulanz. Wir können dort vorher alles Organisatorische regeln. Dann kommt der Patient stationär rein, hat schon alle Aufklärungen und so weiter hinter sich, und wir können sofort mit der Behandlung beginnen. In der Regel verkürzt sich dadurch auch der stationäre Aufenthalt, und der Patient kann schneller wieder nach Hause.


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