Laurent Müller hat mit dem Jugendheim in der Bahnhofstraße einiges vor. Zuerst einmal hat er ein neues Logo erstellen lassen und dem Jugendheim einen neuen Namen gegeben: Gleis 13. Der neue Name des Jugendheims ist auf seinen Standort zurückzuführen. Es befindet sich an der Bahnhofstraße 13 direkt hinter dem Jülicher Bahnhof. Der neue Leiter der Einrichtung fand, dass der alte Name „Städtisches Jugendheim“ unpersönlich, altmodisch und auch irgendwie irreführend klang. Etwas Neues und Ansprechendes musste also her. So entstand die Idee zu einem Logo, das unmittelbar etwas mit dem Ort zu tun hat.
Laurent Müller hat außerdem einige Räume renoviert, den verwucherten Garten unter Kontrolle gebracht und pflanzt mit den Jugendlichen nun Blumen zur Verschönerung der Atmosphäre auf dem Gelände. Auch ein möglicher Nutzgarten zur eigenen Gemüseanpflanzung steht auf dem Plan. In Verbindung mit dem Anbau und der Ernte der Pflanzen soll den Besuchern des Heims, zum Beispiel beim Kochen, ein Erfolgserlebnis und auch eine langfristige Aufgabe vor Ort geboten werden. Das Jugendheim hat außer einer großen Außenanlage, im Innenbereich einen Fitnessraum und viele weitere Freizeitaktivitäten zur Auswahl wie einen Kicker, eine Air-Hockey-Platte, Fernseher und eine Küche für das gemeinsame Kochen und Essen.
Der Schwerpunkt des neuen Jugendheimleiters soll die „Partizipation“, also die Teilhabe der Jugendlichen sein. Alles was im Gleis 13 angeboten wird, soll in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen passieren. Der Leiter gibt zwar Vorschläge und Anreize, aber die Ideen und die Umsetzung sollten im besten Fall immer von den Jugendlichen selbst kommen. Dabei soll besonders die Selbstbestimmung gefördert werden, um zu zeigen, dass man ihnen etwas zutraut und ihnen vertraut, auch Aufgaben von sich aus anzunehmen. Besonders wichtig ist es dabei, dem Treff eine persönliche Note zugeben, damit sich die jungen Menschen mit dem Ort identifizieren können.
Zur Person: Laurent Müller ist studierter Sozialarbeiter aus Aachen und kommt eigentlich aus dem Feld der Sucht- und Wohnungslosenhilfe. Nach seinem Abschluss im letzten Jahr hat er sich auf eine Weltreise begeben. Obwohl er selbst bisher noch nicht in der offenen Jugendarbeit tätig war, hat er sich in Jülich beworben und eine Zusage für die Leitungsposition des Jülicher Jugendheims erhalten. Die „Vorstellung als Leitung etwas verwirklichen und umsetzen zu können“, habe ihn sehr gereizt. Seit Anfang Juni hat er dann die Aufgaben der Jugendheimleitung übernommen. Einen Monat brauchte er, bis er sich erst einmal eingefunden und die Strukturen kennengelernt hat. Außerdem musste ein ausgiebiges Hygienekonzept erstellt werden. Seit Anfang Juli ist das Jugendheim wieder geöffnet und bietet ein breites Angebot an Freizeit-, aber auch Alltagsaktivitäten an.
Nach den Ferien hat Laurent Müller nun vor auch an die Jugendlichen und Schulen heranzutreten, um das Gleis 13 etwas populärer zu machen und aufzuzeigen, was für Möglichkeiten man im Jugendheim hat. Schon ungefähr vier Monate stand das Jugendheim vor der erzwungenen Corona-Pause leer, doch nun hat Laurent Müller eigene Visionen für die Umsetzung und Verbesserung des Jugendheims am Jülicher Kulturbahnhof. Mit den „normalen“ Öffnungszeiten nimmt die Jugendarbeit am „Gleis 13“ ab Montag, 10. August, Fahrt auf.
Aktuelle Informationen werden auf der Facebook-Seite des Jugenheims veröffentlicht