So erklärte ein 80-Jähriger, dass er zwei Lebensmittelpakete verschenke, weil er als junger Mensch richtigen Hunger erlebt habe, wobei er 80 Stunden in der Woche habe arbeiten müssen. Eines dieser Lebensmittelpakete erhielt eine 73 Jahre alte Frau. Diese wiederum war von besagter Geschichte sehr gerührt und fing an zu weinen, weil sie selbst als Kind oft hungrig ins Bett gegangen sei. Auch hätte ihre Mutter auf dem Kleiderschrank einige Birnen gehortet, von denen die Tochter nachts vor lauter Hunger eine stahl.
Solch ergreifende Geschichten hörten Marion Wichmann und Sonja Jenkner, Mitglieder des Diakonieausschusses der evangelischen Kirchengemeinde Jülich, die sich in besonderem Maße für die erfolgreiche Aktion der Gemeinde engagierten. Alles zusammen wurden 146 Geschenke für Menschen, die leicht vergessen werden könnten, abgegeben. Zwar konnten nicht alle Wünsche erfüllt werden, aber jede Familie erhielt mindestens ein Geschenk. Natürlich standen Spielsachen, Hygieneartikel und Parfums auf vielen Wunschzetteln, aber auch Dinge für den ganz normalen Alltag wie Fahrradschloss, Kochtopf, Wasserkocher, Mixstab, elektrische Zahnbürste, Schlafanzug, Frotteesocken sowie Unterwäsche, Winterjacken, Handschuhe und Schal sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.
Eine Frau brachte auffallend viele Geschenke. „Sie sagte uns, dass sie geerbt hat und mit dem Geld vielen Menschen eine Freude bereiten möchte“, erzählt Sonja Jenkner. So kaufte die Dame für ein Mädchen einen Frisierkopf. Dieses Geschenk erinnerte sie daran, dass sie vor mehr als 40 Jahren auch einen Frisierkopf gehabt hatte, den sie mit ihrer Schwester ständig kämmte.
Zudem flossen spezielle Spenden und Kollekten in Höhe von 259 Euro in die Weihnachtspäckchenaktion. Von diesem Geld wurden ebenfalls Wünsche zur Festzeit erfüllt. Eine Frau war von der Aktion derart angetan, dass sie sogar die Mitarbeitenden der Aktion beschenkte – einfach um sich bei ihnen für ihr Engagement zu bedanken.