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Forschen für die Bioökonomie der Zukunft

Die industrielle oder weiße Biotechnologie nutzt Mikroorganismen und Enzyme als Biokatalysatoren, um aus nachwachsenden Rohstoffen Basis- und Feinchemikalien, Pharmazeutika und Proteine herzustellen. Sie spielt damit eine wesentliche Rolle bei der Etablierung einer zukünftigen Bioökonomie, z.B. um energie­intensive Produktionsprozesse auf Erdölbasis zu ersetzen. Aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse aus der Forschung standen im Mittelpunkt des "Jülich Biotech Day" des Jahres 2018.

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Aktuelle Forschungsergebnisse aus der Biotechnologie standen auch beim diesjährigen
Aktuelle Forschungsergebnisse aus der Biotechnologie standen auch beim diesjährigen "Jülich Biotech Day" im Mittelpunkt. Mit dem Christian-Wandrey-Preis für ihre Masterarbeit wurde Isabell Scheifele von der Technischen Universität München (TUM) ausgezeichnet. Foto: Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach
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Prof. Philippe Soucaille (Universität Toulouse, Frankreich) berichtete über neue Forschungsergebnisse bei der Produktion des Biokraftstoffs n-Butanol. Neue Werkzeuge für die Entdeckung und Verbesserung von Enzymen für biokatalytische Anwendungen wurden von Prof. Uwe Bornscheuer (Universität Greifswald) vorgestellt. Aktuelle Forschungsergebnisse aus der Jülicher Biotechnologie zur Entwicklung von Bioraffinerien und zur Herstellung von Sekundärmetaboliten wurden von Dr. Stephan Noack und Dr. Andreas Klein präsentiert. Prof. Karl-Heinz Maurer (AB Enzymes) gab Einblicke in die industrielle Nutzung von Enzymen, zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie. Im Abschlussvortrag stellte Prof. Uwe Deppenmeier (Universität Bonn) die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Essigsäurebakterien vor.

Der Christian-Wandrey-Preis ging in diesem Jahr an Isabell Scheifele von der Technischen Universität München (TUM). Titel ihrer preisgekrönten Masterarbeit: „Magnetische Aufreinigung von Glu-getaggtem GFP mit Eisenoxidnanopartikeln“. Die Nachwuchsforscherin entwickelte einen Reinigungsprozess für ein Modellprotein, bei dem ein Magnetseparator zum Einsatz kommt. Dabei wird das Protein zunächst an Magnetpartikel gebunden, durch veränderte Pufferbedingungen wieder gelöst und von Verunreinigungen abgetrennt. Das Verfahren ist eine Alternative zu herkömmlichen Aufreinigungsmethoden. Es lässt sich einfach und kostengünstig durchführen; Schritte wie das Zentrifugieren und Filtrieren fallen weg. Der vom ehemaligen Leiter der Jülicher Biotechnologie Prof. Christian Wandrey gestiftete Preis wird alle zwei Jahre für herausragende und anwendungsbezogene Diplom- und Masterarbeiten vergeben.

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Zur Jülicher Biotechnologie zählen neben dem IBG-1 die Institute für Molekulare Enzymtechnologie (IMET) und für Bioorganische Chemie (IBOC) der Universität Düsseldorf auf dem Campus des Forschungszentrums. Sie sind Teil des „Bioeconomy Science Center“ (BioSC), zu dem sich im Jahr 2010 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Aachen, Bonn und Düsseldorf sowie des Forschungszentrums zusammenschlossen. Sie forschen gemeinsam und interdisziplinär an Themen einer umweltschonenden Ökonomie auf Basis nachwachsender Rohstoffe.


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