Peter Schmitz ist ein Mann, von dem man früher gesagt hätte: „Er ist ein Hans Dampf in allen Gassen.“ Sein Interesse reicht von Musischem über das Politische bis zum Sportlichen. Er ist an vielem interessiert, war überall dabei, und dabei sein heißt im Fall von Peter Schmitz: mittendrin. Verantwortung nicht nur spüren, sondern sie auch zu übernehmen, ist das Anliegen des gebürtigen Jülichers. Das galt für sein Berufsleben, das der Lehrer für Erdkunde, Englisch, Politik und Sozialwissenschaften bis 2009 als Schulleiter der Käthe-Kollwitz-Realschule in Aldenhoven erfüllt hat. Ebenso galt es für sein ehrenamtliches Engagement, das sich nicht nur durch Mitgliedschaften in Vereinen zeigte. Wo sich Peter Schmitz einsetzte, fand er sich auch in verantwortungsvollen Positionen und warf auch in schwierigen Zeiten nicht das Handtuch; wie bei den „Zehnern“, die er 1996 bis 2008 durch die unwirtliche Vereinsgeschichte schiffte.
32 Jahre lang setzte er sich als Opferbetreuer im Jülicher Land ein, zwölf Jahre davon sogar als Leiter für Düren-Jülich. Als einen Mann der ersten Stunde verabschiedete der Landesvorsitzende Jörg Beck Peter Schmitz mit den Worten: „Sie haben ausgesprochen positiv und engagiert gewirkt und dabei Menschenfreundlichkeit und viel Menschenliebe gegeben.“ Und das nicht nur auf dem Papier: „Als nach einem Familiendrama in Jülich ein Kleinkind alleine zurückblieb, zögerte der Opferschützer nicht. Schmitz und seine Ehefrau nahmen das damals vierjährige Mädchen zu ihren drei eigenen Kindern in die Familie auf und entließen die junge Frau viele Jahre später wohlbehütet in ihr Leben“, schrieb die Tageszeitung in der Würdigung.
Politisch seit 40 Jahren bei den Christdemokraten beheimatet war Peter Wilhelm Schmitz, wie der Preisträger mit vollständigem Namen heißt, von 1989 bis 2009 Ratsmitglied, warf 2004 als Bürgermeisterkandidat seinen Hut in den Ring und besetzte von 2009 bis 2020 das Amt des Ortsvorstehers in Jülichs Nordviertel. Unermüdlich war sein Engagement von der Installation des Sportfestes ab 2010, einem Bienengipfel, der 2018 der Nordschule eigene Bienenstöcke bescherte, zuletzt 2019 die Boulebahn im Schatten der Saleskirche. „Ein großes Projekt war und ist die Quartiersentwicklung mit der Gründung des Stadtteilbüros Jülich Nord. Dort können Hilfesuchende in vielen Situationen einen Rat finden“, beschreibt Peter Schmitz mit eigenen Worten das sicher wichtigste Projekt, datiert in das Jahr 2016.
Daneben war Peter Schmitz immer auch Ideengeber für die Innen- und Außendarstellung Jülichs: Er war Mit-Initiator des Einkaufsführers, durch den ältere Menschen übersichtlich dargestellt wird, welche Waren und Dienstleistungen sie zu Hause erhalten können, initiierte 2009 „Jülich musiziert im Park“, deren Einnahmen dem Brückenkopf-Park zugute kamen. Und organisierte 2011 mit Sunita Gupta Leßmann den Ideenwettbewerb „Jülich 2030“ für den Verein Stadtmarketing sowie nicht zuletzt seit 2014 die Initiative zur Verbindung der markanten Eckpunkte Jülichs durch Kunst! Für die Idee „Kunst im öffentlichen Raum“, die eine unsichtbare Linie vom Brückenkopf durch die Innenstadt zur Zitadelle bis zu den Solartürmen des DLR ziehen soll, fand er namhafte Unterstützung auch in den Künstlerkreisen. Das erste Kunstwerk – der Sonnenanbeter von Rudi Vaahsen – hätte eigentlich schon im Herbst sichtbar sein sollen, steht aber coronabedingt immer noch in den Startlöchern.
Das alles gelang Peter Schmitz, weil er hartnäckig war, gute Argumente zur Hand hatte und es nicht für den eigenen Ruhm tat. Eigenschaften, die ein guter Nährboden für Kooperationen sind, oder wie Wolfgang Hommel es in der Laudatio zur Preisübergabe formulierte: „Peter Schmitz ist eine Person, die das Netzwerken erfunden zu haben scheint.“
Ausgezeichnet wurde der Preisträger schon zuvor, etwa mit dem Stifterpreis für Einzelpersonen der Innecken-Prüss-Stiftung und 2016 als Lazarus-Pattühm mit den Attributen „prächtiger Mann, gewissenhaft und treu, kümmert er sich gerne um unsere Heimat Jülich“. „Aber mit dem Stadtmarketing-Preis bedanken wir uns für alles, was Du für deine Mitbürger getan hast, was einzelnen nutzt und was vielen nutzt, was beispielhaft ist für gelebtes Bürgerengagement – und was Dir so leicht niemand nachmachen wird!“, schloss Wolfgang Hommel bei der Übergabe des Preises.