Elf Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz legte die Verwaltung der Stadt Jülich im jüngsten Ausschuss für Kultur, Wirtschaft und Stadtmarketing vor, die die einhellige Zustimmung aller Fraktionen fanden. Einige der Vorschläge sind bereits umgesetzt oder werden zeitnah umgesetzt werden können. Erfolgt ist bereits der Austausch des dieselbetriebenen Bürgermeister-Fahrzeugs durch ein Elektroauto.
Angestrebt wird die Entwicklung von Freiflächen-Solaranlagen im Stadtgebiet. Geeignet und sofort verfügbar wäre der alte Sportplatz Kirchberg im Reinfeld, der nach Entscheidung der Sportstättenkommission ebenso wie der Sportplatz Bourheim aus seiner ursprünglichen Nutzung genommen werden soll. Die letztliche Entscheidung ist im jüngsten Sportausschuss vertagt worden. Genutzt werden könnten ebenso Flächen in unmittelbarer Nähe zu Autobahnen oder Schienenwegen. „Freiflächen-Solaranlagen in der Größenordnung bis 750 kW können rechnerisch den Strombedarf von rund 250 Haushalten decken und sind somit ein substanzieller Baustein für eine emissionsfreie Stromerzeugung“ heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Vorab seien außerdem die planungsrechtlichen Grundlagen zu schaffen und Gespräche mit (lokalen) Investoren zu führen. Gleichzeitig sollen intensivere Anstrengungen unternommen werden, um zu prüfen welche Dachflächen auf städtischen Liegenschaften für die Installation von Photovoltaikanlagen infrage kommen. Dafür, so die Vorlage, ist eine Änderung der Denkmalbereichssatzung notwendig, sodass die Errichtung von Solaranlagen in dessen Geltungsbereich ermöglicht wird.
Noch in diesem Jahr soll der „Arbeitskreis Klimaschutz“ wieder aktiviert werden und in einer Sitzung zusammentreten.
Im Rahmen der Kampagne Stadtradeln waren die Jülicher aufgerufen, über die Meldeplattform „RADar!“ Hinweise zur Verbesserung des Radverkehrs im Stadtgebiet einzureichen. Über 100 Meldungen sind eingegangen. Die Vorschläge werden jetzt schnellstmöglich geprüft. Zur Umsetzung werden aus Mitteln der Straßenunterhaltung 30.000 Euro für Sofortmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus soll ein neues Mobilitätskonzeptes entstehen. Mit dem Entwurf wird die Verwaltung ein externes Büro beauftragen. Die Verwaltung versteht es als Ergänzung des InHK. Festgestellt werden soll „verkehrsmittelübergreifende Erreichbarkeit der Innenstadt aus den Stadtteilen“ und Maßnahmen für eine emissionsarme Mobilität in Jülich.
Auch die städtebauliche Entwicklung ist im Blick. So soll ein Mustergebiet „Klima- und ressourcenschonendes Bauen“ ausgewiesen werden, beispielsweise als „FaktorX Siedlung“. Flächen für erneuerbare Energien im Rahmen der Aktualisierung des Flächennutzungsplans sollen berücksichtigt werden und das bestehende Solarkataster um ein Gründachkataster erweitert werden.
Die Stelle des Klimaschutzmanagements wird künftig unbefristet besetzt.